Direkt zu:

Schnellnavigation

Suche

Seiteninhalt

„Sucht und Depressionen“ – Thema des Info-Abends der Bürgerhilfe

Die Zahlen sind erschreckend. Man kann davon ausgehen, dass in Deutschland 33 Prozent der Menschen von einer psychischen Erkrankung betroffen sind. Am häufigsten sind Angststörung, Alkoholsucht und Depression.

Am Vortragsabend der Bürgerhilfe Finnentrop zum Thema „Sucht und Depressionen“ gab es konkrete Informationen. Heinz-Willi Lahme zog die Zuhörer durch seine ausführlichen Schilderungen in seinen Bann. Er kann auf eine über 30-jährige Tätigkeit an den Johannesbad Fachkliniken Fredeburg zurückblicken, sodass keine Frage offen blieb.

Das Spektrum der Sucht ist groß: Alkoholsucht, Medikamentenabhängigkeit, Drogengebrauchsstörung, pathologisches Glücksspielverhalten sind die bekanntesten Beispiele.
Oft wird in einer Sinnkrise zur Flasche gegriffen, z.B. nach dem Eintritt in die Rente. In Deutschland sind 1,7 Millionen Menschen alkoholabhängig, bei weiteren 10,4 Millionen Menschen ist der Alkoholkonsum riskant hoch.
1,4 Millionen Personen sind medikamentenabhängig. Hier sind insbesondere die Schlafmittel und Beruhigungsmittel gefährlich.
Stark um sich greift die Mediensucht. Man kann davon ausgehen, dass etwa 3 Prozent der Jugendlichen von Computer, Smartphone und Co. regelrecht abhängig sind. „Süchtig zu sein, ist kein Einzelschicksal“, so Lahme.

Auch mit der Depression ist man nicht allein. Immer mehr Menschen – laut Bündnis gegen Depressionen zur Zeit 4 bis 5 Millionen – sind von dieser ernsten psychischen Krankheit betroffen, die sich in zahlreichen Beschwerden äußern kann. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer, bei Jugendlichen wächst der Anteil. Nur 10 Prozent der Betroffenen sind laut Lahme optimal versorgt.

„Oftmals treffen mehrere Diagnosen zu“, so Lahme. „Beispielsweise versuchen einige an Depression erkrankte Menschen ihre Situation durch Alkohol zu verbessern – ein Teufelskreis.“
Traurig ist auch, dass viele psychisch Erkrankte ihre Erkrankung gar nicht erkennen. Sie stellen lediglich fest, dass „ihr Leben nicht schön ist“.

Die Depression ist nicht zu verwechseln mit Burnout – einem Zustand starker emotionaler und körperlicher Erschöpfung. „Aus einem Burnout kann sich eine Depression oder Angststörung entwickeln“, so Lahme.

Ursachen, Risikofaktoren, Symptome und Behandlungen wurden am Vortragsabend jeweils konkret vorgestellt.
Heinz-Willi Lahme rät Betroffenen und deren Angehörigen dringend dazu, sich Hilfe zu holen. Ansprechpartner sind Haus- und Fachärzte, die psychiatrische Abteilung des St. Martinus-Hospitals in Olpe, der sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Olpe und im Bereich der Suchtberatung die Beratungsstellen von Aufwind des Caritasverbandes. Auch die Selbsthilfegruppen sind gute Anlaufstellen.

24.01.2018 

Kontakt

Dokumente