Bartfledermaus – Myotis subsp.
Braunes Langohr – Plecotus auritus
Fransenfledermaus – Myotis nattereri
Großes Mausohr – Myotis myotis
Wasserfledermaus – Myotis daubentonii
Zwergfledermaus – Pipistrellus pipistrellus
Bechsteinfledermaus – Myotis bechsteinii ?
In vorstehender Auflistung ist bei der Bartfledermaus nicht bekannt, ob es sich um die Große – Myotis brandtii, die Kleine – Myotis mystacinus, oder um beide Arten handelt. Um Gewissheit zu bekommen, müssten die Tiere von ihrem Hangplatz gelöst werden. Dieses lehnen verantwortungsbewusste Fledermausschützer natürlich ab.
Alle oben genannten Fledermausarten sind bisher in der Gemeinde Finnentrop sicher nachgewiesen worden, es können durchaus noch weitere Arten bei uns beheimatet sein, die aber ihr Winterquartier an anderen Orten haben. Lediglich bei der Bechsteinfledermaus bestanden bei der Auffindung leichte Zweifel, da die vorgefundenen Exemplare so tief in Spalten hingen, dass letztendlich nicht alle Merkmale deutlich zu sehen waren.
Unser Wissen um die Flattertiere verdanken wir hauptsächlich der Tatsache, dass der schon oft wegen seiner Öffnungszeiten für Fahrradfahrer ins Gespräch und in die Medien gekommene „Fledermaustunnel“ (689 m Länge) bei unserem Wohnort Fehrenbracht beginnt. Der Tunnel wird fälschlicherweise „Kükelheimer Tunnel“ genannt, aber er beginnt in Fehrenbracht und liegt zu 100% auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop.
Sommer- und Winterquartiere sind bei Fledermäusen meist unterschiedlich, im Tunnel schlafen vereinzelt auch im Sommer Fledermäuse, seine Bedeutung hat er aber weitgehend wegen der Winterschlafplätze. Es ist bekannt, dass einzelne Arten weite Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren durchführen. Sommerquartiere finden sich praktisch in allen Ortschaften der Gemeinde, welche Arten dabei vorkommen, muss noch untersucht werden. Oft handelt es sich bei den Sommerhangplätzen gleichzeitig um die Wochenstuben der Weibchen.
Alle heimischen Fledermäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv und alle europäischen Fledermäuse halten einen Winterschlaf. Solch ein winterschlafähnlicher Zustand kann auch im Sommer eintreten, wenn die Umgebungstemperaturen stark absinken.
Fledermäuse orten ihre Beute mit Ultraschall-Echopeilung, damit wird auch ihr Umfeld ertastet und Hindernisse werden erkannt und umflogen. Beute heißt bei allen europäischen Arten Insekten. Meistens werden sie im Flug ergriffen und kleine Insekten werden sofort verzehrt, bei größeren wird ein Sitzplatz aufgesucht um die Nahrung dort zu verzehren. Fledermäuse trinken fliegend von der Oberfläche einer Wasserfläche.
Alle Arten Fledermäuse paaren sich im Herbst oder Winter, die Spermien werden im Körper des Weibchens gespeichert und bleiben dort auch während des Winterschlafes, das ist einzigartig unter den Säugetieren. Geburt und Aufzucht der Jungen geschieht in „Wochenstuben“ von Weibchen-Gesellschaften. Es wird nur ein Jungtier nackt und blind geboren, welches aber nach 3 Wochen schon fliegen kann. Selbstständig sind junge Fledermäuse nach 6 bis 8 Wochen, mit 2 - 3 Jahren sind sie geschlechtsreif. Je nach Art können Fledermäuse das hohe Alter von 10 oder gar 20 Jahre erreichen.