Zur Ordnung der Insektenfresser unter den Säugetieren gehört die Hausspitzmaus. Zu dieser Ordnung gehören außer den Spitzmäusen bei uns nur noch Igel und Maulwurf, Spitzmäuse sind nicht mit den zu den Nagern zählenden Mäusen verwandt! In der Gemeinde Finnentrop ist die Hausspitzmaus verbreitet und wohl auch häufig, aber nur im Bereich menschlicher Besiedlung.
Alle Insektenverzehrer haben kleine und kaum sichtbare Augen. Ihre Sehleistung ist sehr eingeschränkt, dafür sind bei ihnen aber andere Sinnesorgane verstärkt und hochempfindlich. So haben beispielsweise Spitzmäuse um die kleine, rüsselartig verlängerte Schnauze und um den Augenbereich bewegliche Tasthaare. Einige Arten besitzen sogar Tastborsten am Schwanz. Das leistungsfähigste Organ ist bei den landlebenden Spitzmäusen die Nase, aber auch das Gehör ist bestens ausgerüstet. Deshalb „landlebend“, weil es noch die Wasserspitzmaus gibt, sie lebt in sauberen Bächen und Teichen und hält sich einen Großteil ihres Lebens im Wasser auf.
Alle insektenverzehrenden Säuger haben zahlreiche, kleine und sehr spitze Zähne und sind damit für das Fangen und Halten ihrer Beute bestens ausgerüstet. Alle bei uns heimischen Spitzmäuse kennen keine längeren Ruhezeiten, sie sind tag- und nachtaktiv. Mit ihrer sehr feinen Nase wird fortwährend Witterung aufgenommen und sie sind außer in den kurzen Ruhephasen immer in Bewegung.
Eine Hausspitzmaus benötigt täglich etwa ihr eigenes Körpergewicht an Nahrung. Sie jagt vor allem „Schadinsekten“ und deren Larven, sie erbeutet Spinnen, Kellerasseln, Schnecken und Würmer aller Art und Größe. Außerdem gehen Spitzmäuse auch an tote Wirbeltiere, uns fressen sie immer die gefangenen Langschwanzmäuse in der Mausefalle an. Alle Spitzmäuse sind kleine Kämpfer, alles was sie überwältigen können wird verzehrt. Außer zur Paarungszeit sind Spitzmäuse Einzelgänger.
Als Feind der Spitzmäuse muss zuerst die Hauskatze genannt werden. Diese verzehren aber wegen des starken Geruchs und auch schlechten Geschmacks die Tiere nicht, legen sie aber manchmal ihren Besitzern als „Geschenk“ vor die Tür. Allerdings sind Katzen sehr lernfähig, nach mehreren Versuchen beachten sie die Spitzmäuse nicht mehr.
Hausspitzmäuse entfernen sich nicht weit von den Bauwerken, es wird eine Entfernung von maximal 50 Metern angenommen. Neben Wohnhäusern und deren Kellern werden Komposthaufen, Hausgärten, Schuppen, Ställe, Bretterstapel und Garagen als Domizil genutzt.
Die Paarungszeit der ungeselligen Tiere geht von März bis September. Nach einer Tragzeit von 31 Tagen bekommt das Weibchen zwischen 3 und 9 nackte und blinde Junge (Nesthocker). Sie öffnen nach 2 Wochen die Augen und werden fast 4 Wochen gesäugt. Aber schon im Alter von 40 Tagen sind sie geschlechtsreif und selbstständig. Ein Weibchen kann bis zu 4 Würfe im Jahr bekommen.