Mit den vorgenannten Mäusen stellen wir Zwillingsarten aus der Gruppe der Echten Mäuse vor, in der Gemeinde Finnentrop sind sie wahrscheinlich weit verbreitet. Gelbhalsmaus und die etwas kleinere Waldmaus sind selbst durch Fachleute nicht immer einfach zu unterscheiden.
Während die Waldmaus eine Gesamtlänge (einschließlich des Schwanzes) von 22 Zentimetern erreichen kann, wird die Gelbhalsmaus bis zu 26 Zentimeter lang. Beide Arten sind oberseits gelblichbraun, die Gelbhalsmaus hat an der Kehle ein ockergelbes Farbband oder einen eben solchen Fleck, doch da es auch Exemplare ohne dieses Kennzeichen gibt, ist schon alles wieder offen.
Von der Familie der Wühlmäuse unterscheiden sich die Echten Mäuse durch große Augen und Ohren, eine spitze Schnauze und einen langen, nackten Schwanz. Letzterer verlieh ihnen die Bezeichnung Langschwanzmäuse.
Beiden ist eigen, dass sie im Winter gerne in Gebäude gehen, wir können im Waldhaus davon ein Lied singen. Da beide Arten ausgezeichnet klettern können, halten sie sich meist in der oberen Region eines Gebäudes auf.
In den übrigen Jahreszeiten ist der Lebensraum für beide eigentlich gleich: Sie meiden geschlossenen Wald und kommen an Weg- und Waldrändern, auf Lichtungen und im Gebüsch vor. Beide sind dämmerungs- und nachtaktiv. Durch Beobachtungen an unseren winterlichen Vogelfütterungen haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Waldmaus verschwindet, sobald die erste Gelbhalsmaus auftaucht.
Wenn diese Mäuse etwas erkunden wollen, richten sie sich gerne auf die Hinterpfoten auf um besser sehen zu können. Wenn sie fliehen, hüpfen sie mit großen Sprüngen (man hat bis 80 Zentimeter gemessen) auf den Hinterbeinen davon, ähnlich einem Känguruh.
Sogar bei der Fortpflanzung sind sich beide Arten eigentlich gleich. Sie bekommen zwischen 3 und 5 Würfe im Jahr mit jeweils 4 bis 7 Jungen. Diese werden etwa 3 Wochen gesäugt und sind schon mit 2 Monaten geschlechtsreif.
Da können bei ungehinderter Vermehrung eine Menge Nachkommen zusammen kommen, doch auch sie haben zahlreiche Feinde. So trachten ihnen Mauswiesel, Hermelin, Waldkauz, Waldohreule, Raufußkauz, Fuchs und Dachs bei ihrem nächtlichen Treiben nach dem Leben. Nicht zu vergessen sind die Wildschweine, sie wühlen manches Bodennest aus, und sei es noch so tief unter einem Stubben angelegt.