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Reh – Capreolus capreolus

Das Reh ist wohl das häufigste Wildtier in der Gemeinde Finnentrop, es kommt außerhalb der großen Wasserflächen überall vor.

Das Fell des Rehs ist im Sommer rotbraun, das Winterfell graubraun. Am After haben Rehe einen großen Fellfleck, den „Spiegel“. Er ist im Winter strahlend weiß und im Sommer meist leicht gelblich gefärbt. Mitten in dem  genannten Afterfleck haben Rehe ein kleines Stummelschwänzchen. Beim männlichen Reh (Bock), ist es kaum zu erkennen; bei dem weiblichen Reh (Ricke) aber deutlich zu sehen.

Der Afterfleck ist für den Zusammenhalt eines Winterrudels von großer Bedeutung. Er dient als auffälliges Signal bei nötiger Flucht der Tiere, dann richtet jedes der flüchtenden Tiere seine Aufmerksamkeit auf den Rückstrahler des vor ihm laufenden Artgenossen. Rehe leben eigentlich nur im Winter in größeren Gruppen, im Frühjahr lösen sich diese Rudel auf.

Die Tiere erreichen eine Körpergröße von 130 Zentimetern und eine Schulterhöhe von 7075 Zentimetern. Dabei wiegen sie bis zu 25 Kilogramm, die Männchen werden größer und schwerer als die Weibchen. Männchen tragen ein Gehörn, dessen Stangen sie im Oktober abwerfen und dann bildet sich ab November ein neues. Meist tragen erwachsene Böcke im 3. Jahr ein Sechsergehörn, d.h. jede Stange hat 3 Enden. So ein Gehörn besteht aus massivem Knochen, der alljährlich unter dem Bast (eine weiche, sehr gut durchblutete Haut) neu heranwächst. Im Mai trocknet dieser Bast ein und der Bock fegt das Gehörn an Büschen und kleinen Stämmchen ab, er streift die Haut ab. Nachdem die Paarungszeit beendet ist (Oktober), löst die Verminderung von Testosteron im Körper des männlichen Reh’s den Knochen ab und das Gehört wird an einer „Sollbruchstelle“ abgeworfen.

Nach einer Tragzeit von 7 Monaten (sie wird durch eine Keimruhe unterbrochen, dieses ist einmalig unter den Geweihträgern) setzt die Ricke ein oder zwei Kitze. Bedingt durch diese Keimruhe werden alle Kitze im Mai oder Anfang Juni geboren, egal wann die Ricke sich paarte. Rehkitze sind „Ablieger“, sie werden die ersten Lebenstagen von der Ricke im hohen Gras oder Gebüsch abgelegt und allein gelassen, sie sucht sie nur zum Säugen wieder auf. Die Kitze bleiben unbeweglich an der Stelle liegen, wo die Mutter sie abgesetzt hat – zudem haben sie noch keinen Eigengeruch, sind also für Freßfeinde nicht zu riechen.

Finden sie einmal solch ein Kitz, gilt es: Nicht anfassen und auf keinen Fall mitnehmen, das Kitz ist nicht verlassen, die Mutter wartet irgendwo in der Nähe