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Rotfuchs – Vulpes vulpes

Mit einer gesamten Körperlänge von 120 bis 140 Zentimetern ist der Rotfuchs bei uns der größte Beutegreifer, also das größte „Raubtier“, jedoch entfallen auf seinen Schwanz allein schon rund 50 Zentimeter. Kennzeichnend für den Rotfuchs ist seine lange, spitze Schnauze, große dreieckige und aufrecht stehende Ohren sowie der lange, buschige Schwanz mit weißer Spitze. Das Fell ist meist „fuchsrot“, mit weißem Bauch und weißer Kehle.

Der Rotfuchs ist auch in der Gemeinde Finnentrop flächendeckend verbreitet, dank seiner enormen Anpassung kommt er – zumindest bei der Nahrungssuche – auch in den Dörfern vor. Nahrung heißt bei ihm eigentlich alles, Kleinsäuger wie Feldmäuse sind allerdings seine Haupt- und Lieblingsspeise. Daneben wird aber auch jegliche Art von Aas aufgenommen, Jungtiere, Vögel, Insekten, Regenwürmer, Beeren, Samen und Obst werden nicht verschmäht. Unbeliebt machte er sich besonders früher, wenn er in eine Hühnerhaltung einbrach und die „besten“ Legehennen von dannen trug. Aber man darf auch eine gewisse Nützlichkeit nicht außer acht lassen, der Rotfuchs ist in der Natur die Gesundheitspolizei. Krankes und verendetes Wild wird von ihm beseitigt.

Trotz starker Bejagung ist die Art heute wohl noch genau so zahlreich wie vor Jahrzehnten. Dank seiner enormen Anpassungsfähigkeit und der hohen Vermehrungsrate ist es ihm stets gelungen, immer neue Lebensräume zu erschließen.

Rotfüchse leben weitgehend in dichtem Gehölz, Dickungen und Feldern, den Erdbau suchen sie nach neuesten Erkenntnissen wohl weniger auf wie früher angenommen wurde. Manchmal graben sie den Bau selber (vor allem die Weibchen den Mutterbau für ihren Nachwuchs), ziehen aber viel lieber beim grabfreudigeren Dachs ein.

Die Ranzzeit (Paarungszeit) läuft unter viel Gebell und Geheul im Winter ab, das Männchen folgt dann wochenlang auf Schritt und Tritt dem Weibchen, bis es zur Paarung bereit ist. Nach 52 Tagen kommen meist 4 bis 6 (aber es wurden auch schon 10 gezählt) Jungtiere zur Welt, die anfangs taub und blind sind. Im Alter von zwei Wochen öffnen sich ihre Augen und Ohren, das erste Mal aus dem Bau kommen sie mit 6 8 Wochen. Nicht immer hilft das Männchen bei der Aufzucht. Wenn doch, trägt es Futter für das Weibchen und später für die Jungen heran. Auch unter Wurzeltellern bringen vereinzelt Weibchen ihren Wurf hoch. 

Erst allmählich verliert sich das wollige dunkle Erstlingskleid der Kleinen und sie färben um in die typische Fuchsfärbung. In dieser Zeit werden ihre Spiele immer intensiver und wilder, sie trainieren jetzt schon viele Verhaltensweisen für das spätere Leben. Im Spätherbst werden sie von den Alten aus deren Revier vertrieben, jetzt müssen sie alleine zurecht kommen.

Der Rotfuchs gilt als der Hauptverbreiter der Tollwut, deshalb wird er vehement bejagt, aber das hat letztendlich diese furchtbare Krankheit nicht eingedämmt. Sie wird nicht nur von Füchsen untereinander durch Bisse übertragen, sondern wohl hauptsächlich durch Mäuse. Diese sind nach Untersuchungen die eigentlichen Träger des Virus. Sie beißen die Füchse, wenn sie von diesen gefangen werden, oft in die Lippen und diese werden angesteckt. Seit einigen Jahren wird mit großem Aufwand (teilweise geschieht der Abwurf aus Hubschraubern) eine „Schluckimpfung“ gegen Tollwut mit einem Fleischköder mit Impfstoff darin durchgeführt, bisher mit besten Ergebnissen.