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Siebenschläfer – Glis glis

Siebenschläfer sind eine von 3 Bilcharten die in der Gemeinde Finnentrop vorkommen, alle Bilche oder Schläfer gehören zu den Nagetieren.

Die gesamte Körperlänge eines Siebenschläfers – einschließlich des buschigen und bis zu 18 Zentimeter langen Schwanzes – beträgt zwischen 25 und 34 Zentimeter, von ihrer Erscheinung her sind sie einem kleinen Eichhörnchen nicht unähnlich.

Ihr Fell hat meist eine graue Färbung, manchmal ist es auch graubraun. Die Unterseite ist heller gezeichnet, fast weiß. Siebenschläfer besitzen keinen Gesichtsstreifen (siehe Gartenschläfer).

Große Augen, die dunkel umrandet sind, lassen das Nachttier erkennen.

Siebenschläfer sind reine Nachttiere, sie werden frühestens in der Dämmerung aktiv. Dann sind sie aber sehr lebhaft, kein Ort in ihrem Revier ist vor ihnen sicher. 

Im Herbst fressen sich Siebenschläfer ein Nahrungspolster, eine Fettreserve für den langen Winter an, dabei erreichen sie ein Gewicht bis zu 240 Gramm, normalerweise wiegen sie 100 bis 120 Gramm.

Nach den ersten Nachtfrösten im Herbst begeben sich Siebenschläfer in ihr Quartier für den Winterschlaf. Dieser kann je nach Witterung bis in den Mai – Juni hinein dauern, also durchaus über 7 Monate, dadurch hat er auch seinen Namen erhalten. Diese Winterschlaforte sind meist frostsicher bis zu einem Meter tief im Boden, sie können sich aber auch in einer Scheune oder auf einem Dachboden befinden.

Im Winterschlaf schaltet der Körper der Tiere auf „Sparflamme“, die Körpertemperatur geht bis auf 1° C hinunter, Atmung und Herzschlag verlangsamen sich so sehr, dass sie kaum noch wahrnehmbar sind. In den Wintermonaten lebt das Tier nur von seinen im Herbst angefressenen Fettreserven. Wenn es im Frühsommer aufwacht, hat es bis zu 50% seines Gewicht’s verloren.

Dann heißt es, schnell Nahrung zu finden, das sind Samen und Früchte, Knospen und Rinde – tierische Nahrung wird im Gegensatz zum Gartenschläfer nur selten genommen.

Der bevorzugte Lebensraum bei uns sind Laub- und Laubmischwald aller Art, bevorzugt werden Buchen und Eichen. Weiter findet man sie in Hecken, besonders wenn dort noch Vogelnisthilfen angebracht sind, gerne wirft das Weibchen zwischen Juli bis September darin seine 4 bis 6 Jungen. Auch in Baumhöhlen, so in alten Nisthöhlen des Buntspechtes, wird der Wurf groß gezogen. Ganz, ganz selten haben wir freistehende Nester in Bäumen gefunden: Solche Nester werden nur angelegt, wenn keine andere Möglichkeit zu einer Nestanlage besteht. Auch in Bienenhäusern, Garagen, in Sägewerken, Wochenendhäusern und in der Verkleidung von Jagdkanzeln wurden schon verschiedentlich Siebenschläfer angetroffen, sie sind bei der Ortswahl deutlich toleranter als der Gartenschläfer, die Nähe des Menschen scheuen sie dabei keineswegs.

Alle Bilche sind streng geschütz, das bewahrt sie aber nicht vor ihren Feinden. Neben Eulen und dem Marder sind das vor allem Hauskatzen, die nachts umher stromern dürfen. Mancher Nachweis aus der Gemeinde Finnentrop stammt von solchen morgendlichen Funden vor der Haustür eines Katzenbesitzers.