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Amsel – Turdus merula

Die Amsel ist in der Gemeinde Finnentrop flächendeckend verbreitet und wohl mit die häufigste Brutvogelart. Waren Amsel früher reine Waldbewohner, so haben sie im 20. Jahrhundert ihr Areal doch beträchtlich erweitert. Ihre große Anpassungsfähigkeit, vor allem bei der Auswahl des Nistplatzes, ermöglicht dieser Vogelart die Nutzung fast aller Lebensräume (und das nicht nur auf Gemeindegebiet), lediglich die Wasserflächen bleiben ihnen verwehrt.

Bevorzugte Brutorte sind die Gartenzonen der Wohngebiete mit ihren aufgelockerten Gehölzen und vielen offenen Nahrungsflächen (Gärten aller Art, Grünflächen, Wiesen und Weiden in Dorfnähe). Weiterhin ist sie als Brutvogel in Hecken, Gebüschgruppen und Gehölzen, auf Friedhöfen und in allen möglichen Waldbeständen anzutreffen, in letzteren allerdings in deutlich geringerer Brutdichte.

Gerade in den Ortschaften kommt es bei der Auswahl des Neststandortes zu den seltsamsten Plätzen, so wurden uns schon mehrfach Nester in Balkon-Blumenkästen, über der Haustür und auf einer Gießkanne, mehrfach auch auf einem Rehgehörn an einem Gartenhäuschen in Serkenrode gemeldet. Dabei können die Vögel eine erstaunliche „Vertrautheit“ gegenüber den Menschen zeigen.

Amseln sind durch ihr alltägliches Erscheinungsbild und ihr wenig scheues Verhalten wohl mit die bekannteste Vogelart. Ihre Körperlänge beträgt um die 24 Zentimeter, geschlechtsreife Männchen sind vom Gefieder her kohlschwarz mit leuchtend gelbem Schnabel und einem ebenso gefärbten Ring um das Auge. Alte Weibchen sind fast einfarbig braun mit ganz leichten Farbabstufungen und haben auch einen dunkelbraunen Schnabel, bei älteren Exemplaren ist er manchmal leicht gelb gezeichnet, doch niemals so durchgehend wie bei den Männchen. Jungvögel sind bis zur Herbstmauser etwas heller und blasser und tragen Strichel und Tropfen im Federkleid. Besonders in Ortschaften gibt es immer wieder Amseln mit mehr oder weniger Weiß im Gefieder, sie werden als Teilalbinos bezeichnet.

Auffallend ist der laute, dabei aber sehr schön und melodisch klingende Gesang, er wird vor allem zur Dämmerungszeit morgens und abends von hoher Warte aus vorgetragen und ist deshalb weit zu vernehmen. Bei Alarm gegen Luftfeinde, bei nächtlichem Zug oder zu vielen anderen Anlässen gibt es eine Vielzahl spezieller Rufe und Laute, die je nach Anlass nicht nur von anderen Exemplaren der eigenen Art sofort verstanden werden, besonders beim Erscheinen einer Katze ist dieses gut zu beobachten.

Amseln bauen ein ihrer Größe entsprechendes napfförmiges festes Nest, welches durch eine Erdschicht verstärkt wird die dann aber noch mit Halmen abgedeckt wird. Es werden 4 bis 6 Eier gelegt, die 12 bis 14 Tage meist ausschließlich vom Weibchen bebrütet werden. Die Nestlingszeit währt nochmals bis zu 14 Tage, dann verlassen die Jungen kaum flugfähig und mühsam herum flatternd das Nest. Sie werden noch gut 2 Wochen von den Altvögeln versorgt, ihren jeweiligen Aufenthaltsort verraten sie diesen durch lautes Rufen nach Futter.

Die Nahrung der Amseln (wie auch der anderen heimischen Drosselarten) besteht weitgehend aus Regenwürmern, diese ziehen sie geschickt aus dem Boden ohne dass sie zerreißen. Bei der Nahrungssuche bewegen sie sich ruckartig hüpfend und laufend voran – ganz im Gegensatz zu den entfernt ähnlichen Staren, die sich schreitend fort bewegen.