Mit etwa 46 Zentimetern Gesamtlänge ist die Elster nicht gerade klein, aber die Hälfte davon entfällt allein auf ihren Schwanz. Elstern besiedeln in der Gemeinde Finnentrop das Kulturland mit Büschen und Bäumen, Feldgehölze und vor allem die Dörfer und Ansiedlungen, geschlossene Waldungen werden gemieden. Um steigendem Jagddruck zu entgehen, haben sich diese Rabenvögel schon vor Jahren in die Nähe des Menschen begeben. So finden wir ihre Nester heute an viel befahrenen Straßen, in der Nähe von Häusern und auf Friedhöfen, alles Bereiche in denen nicht gejagt werden darf.
Schon im März bauen beide Partner an ihrem großen Kugelnest mit seitlichem Eingang, die obere Abdeckung besteht meist aus dornigen Zweigen und Ästen. In den Nestboden wird eine bis zu 4 Zentimeter dicke Lehmschicht eingearbeitet, so dass die Nester normalerweise jahrelang halten. Man kann aber öfters beobachten, dass Elstern ihr altes Nest komplett abbauen, um zumindest mit dem Reisig an anderer Stelle einen Neubau durchzuführen. Das Nest kann sich sowohl hoch in einer Baumkrone befinden als auch in einem dichten Dornenbusch in geringer Höhe, durch die Dornen ist es dann für die meisten Freßfeinde unerreichbar.
Elstern leben in Dauerehe und bleiben meist auch im Winter in ihrem Brutgebiet, dehnen dann aber wegen nicht mehr so leichter Erreichbarkeit ihrer Nahrung ihr Streifgebiet deutlich aus. Es findet eine Brut im Jahr statt, die 5 oder 6 Eier werden 17 oder 18 Tage bebrütet. Die Nestlingszeit kann stark variieren, sie liegt zwischen 22 und 28 Tagen. Danach zieht die ganze Familie umher, anfangs werden die Jungen noch gefüttert, später beginnen sie selbst Nahrung zu suchen. Zur Brutzeit sind Elternvögel sehr heimlich und schweigsam.
Die Nahrung besteht von Frühjahr bis Herbst hauptsächlich aus Insekten, welche allerdings auch im Winter nicht ganz fehlen. Die Nahrung wird hüpfend am Boden, aber auch im Gebüsch gesucht. Elstern erschlagen aber auch Feldmäuse bei der Nahrungssuche auf Wiesen und Weiden, plündern sehr zum Leidwesen vieler Vogelfreunde auch Vogelnester bis hin zur Taubengröße. Dabei gehen sie äußerst geschickt vor, wehe den Vogeleltern die ihr Nest nicht gut genug verborgen haben oder sich diesem unvorsichtig nähern. Elstern machen sogar vor den Nestern von Artgenossen nicht halt, wenn diese einmal unbewacht sind.
Ähnlich wie Krähen sammeln sie aber auch überfahrene Tiere oder zumindest Teile von solchen an den Straßen auf. Sie sind auch dabei äußerst geschickt, so dass wohl keine von ihnen überfahren wird, zumindest ist uns kein Fall aus der Gemeinde bekannt. Elstern finden sich auch an Fallwild ein, wenn stärkere Tiere es erst geöffnet haben. Im Winter suchen sie sich mehr Pflanzensamen, gehen aber auch gerne an Komposthaufen um diese auf Küchenabfälle und sonstiges verwertbares zu untersuchen.
Der Flug der Elstern ist charakteristisch mit schnellen, flatternden Flügelschlägen und kurzen Gleitstrecken, dabei nicht allzu raumgreifend. Das schwarze und weiße Muster ihrer Körperzeichnung sowie der extrem lange, schwarze und dabei metallisch grün schillernde Schwanz machen sie zu einer der am leichtesten bestimmbaren Vogelart.
Neben dem bekannten, rauhen „Schackern“ bringt die Elster auch schmatzende und klagende Töne sowie einen leisen Gesang mit zwitschernden und zirpenden Lauten hervor.