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Erlenzeisig – Carduelis spinus

Erlenzeisige sind – wie auch Fichtenkreuzschnäbel – Nomaden unserer heimischen Vogelwelt, sie brüten nur in Jahren mit reichlich Nahrung. In einem Jahr sind sie in unseren Fichtenwäldern oder Wäldern mit hohem Fichtenanteil regelmäßig als Brutvogel anzutreffen, in den anderen Jahren fehlen sie komplett.

Nahrung das heißt in ihrem Fall zeitweise hauptsächlich Samen. Nur wenn die Fichten fruchten (und das passiert nur alle paar Jahre) und viel Zapfentracht haben, schreiten die gerade mal 11 Zentimeter messenden Finkenvögel zur Brut (und das haben sie eben mit den Fichtenkreuzschnäbeln gemeinsam). Als Nahrung nehmen Erlenzeisige die Samen von Stauden, Birken, Fichten, Lärchen und Erlen auf, die Vorliebe für letztere verhalf ihnen zu ihrem Namen. An dünnsten Ästchen und Zweigen turnen sie dann  nach Meisenart auch kopfunter herum, um mit großem Geschick die Samen aus den Früchten zu klauben.

Sind Erlenzeisige zur Brutzeit heimlich und nur paarweise anzutreffen, so ist dieses im Winter genau das Gegenteil. Ab dem Herbst ziehen sie in größeren Trupps und Schwärmen umher, immer auf der Suche nach Nahrung. In dieser Zeit erhöht sich ihre Anzahl durch Zuzügler aus nördlichen Gebieten Europas. Dann suchen sie auch gerne Futterstellen der Menschen auf und hängen auch am Meisenknödel. Trotz ihres im Gegensatz zu anderen Finkenvögeln eher fein wirkenden Schnabels werden sie mit Sonnenblumenkernen erstaunlich gut fertig.

Die Balz der Erlenzeisige findet unter Vortrag eines zwitschernden Gesanges statt, welchen das Männchen dem Weibchen von einem Ast aus vorträgt. Es sind kurze und hastig wirkende Strophen, die immer wieder durch einen langsamen und fledermausähnlichen Balzflug mit wuchtigen Flügelschlägen und weit gespreiztem „Finkenschwanz“ unterbrochen werden. Jede Strophe endet mit einem wie Quäken oder Rätschen klingenden Abschluss.

Die 1. Brut, es finden 2 Jahresbruten statt, kann schon Ende April beginnen, meist aber erst im Mai. Dann werden jeweils bis zu 6 Eier gelegt, welche 12 bis 14 Tage nur vom Weibchen bebrütet werden, es wird in dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung aus dem Kropf versorgt. Die Nestlingszeit beträgt 13 bis 15 Tage, es füttern beide Partner die Jungen. Anschließend zieht die Familie gemeinsam umher.

Erlenzeisige sind recht bunte Gesellen, vor allem die Männchen haben zur Brutzeit eine auffallende Zeichnung. Die gelbgrüne Oberseite mit dunkler Streifung darin, eine schwarze Kopfplatte sowie der schwarze Kinnlatz fallen dem Betrachter auf. Dazu eine gelbe Flügelbinde, die Schwanzseite und ein Streifen am Auge sind ebenfalls gelb. Im Gegensatz zum doch recht lebhaft gefärbten Männchen ist das Weibchen unscheinbarer gezeichnet. Der Scheitel ist grau, der gesamte Körper mehr gestrichelt gehalten, der Bauch ist blaßgrau mit schwarzen Längstflecken. Bei beiden Geschlechtern fällt der deutlich gegabelte Schwanz (Finkenvögel!) auf.