Gimpel oder Dompfaffen, so werden sie auch genannt, kommen in der Gemeinde Finnentrop zerstreut vor, Dickungen, Waldränder und gebüschreiche Aufforstungsflächen sind der bevorzugte Lebensraum. Als Bruthabitat werden aber neben Nadelholzparzellen auch Mischwald und reine Laubholzbestände genutzt, des weiteren sind Gimpel auch in unseren Dörfern anzutreffen – hier werden neben Friedhöfen besonders Gärten und abwechselungsreich strukturierte Grundstücke bewohnt. Gerne werden dichte Hecken zur Anlage des Nestes ausgewählt. Der unauffällige Gesang und die zur Brutzeit sehr heimliche Lebensweise erschweren aber eine genaue Erfassung der Bestände.
Der oft zu hörende Kontaktruf der Gimpel ist sanft und angenehm, das „pju“ klingt irgendwie traurig.
Selten brüten Gimpel zweimal im Jahr, aber dann, während der Brutzeit, verändert sich ihr Verhalten deutlich. Heimlich werden sie plötzlich, still und unauffällig schleichen sie zum Nest, welches immer in dichtem Bewuchs angelegt ist. Das Gelege besteht aus 5 oder 6 fein gezeichneten Eiern welche zwischen 12 und 14 Tagen bebrütet werden. Die Jungen verlassen ziemlich „unfertig“ nach etwa 2 Wochen das Nest und bleiben bis zur nächsten Balzzeit mit den Altvögeln zusammen, manchmal bilden dann auch mehrere Familien einen lockeren Verband.
Dann ziehen sie auf der Suche nach Nahrung weit umher. Unschwer sind sie an ihrem kurzen aber massiven, schwarzen Schnabel als Körnerfresser zu erkennen. Mit ihm zerteilen die Vögel Samen sowie Beeren von Büschen und Bäumen. Auch an Stauden und deren Früchten sieht man die Gimpel herum turnen, schwächere Halme wie die der Brennessel neigen sich dabei manchmal durch das Gewicht der Vögel zu Boden. Im Frühjahr werden zusätzlich Knospen von frischen Trieben der Obstbäume abgezwickt.
Im Sommer nehmen die Vögel aber auch Insekten zu sich, worauf man bei der Schnabelform nicht unbedingt kommen kann. Aber fast alle Finkenvögel nehmen nicht nur ausschließlich Samen und Körner zu sich, der Großteil von ihnen ernährt in dieser Zeit sich und die Brut mit Insekten.
Eine Besonderheit der Gimpel sind zwei Kehltaschen die sich zur Brutzeit bilden und nach der Aufzuchtzeit wieder verschwinden. Diese Kehltaschen sind durch lange seitliche Schlitze mit der Rachenhöhle verbunden, die Vögel können in jeder dieser Taschen einen Kubikzentimeter Futter transportieren. Beobachtet man Altvögel zur Aufzuchtzeit, fällt manchmal eine stark vorstehende Kehle auf, dann sind die Kehltaschen mit Nahrung gefüllt und irgendwo warten die Jungen auf ihre Kost.
Sieht man Gimpel paarweise, kann man die Geschlechter gut unterscheiden, mit einer anderen Vogelart können sie bei uns nicht verwechselt werden. Beide Geschlechter haben eine schwarze Kappe, einen bleigrauen Rücken und einen weißen Bürzel. Während das Weibchen unterseits braungrau ist, leuchtet der Bauch des Männchens rot.
Jungvögel sehen dem Weibchen ähnlich, haben aber außer der Augenpartie kein Schwarz am Kopf. Junge Männchen lernen den Gesang ausschließlich vom Vater und pfeifen ihn nach, junge Weibchen nehmen dessen Gesang nur teilweise an, bei ihnen kommen später noch Gesangsteile ihres ersten Brutpartners hinzu.