Graureiher sind bisher in der Gemeinde Finnentrop nicht als Brutvögel in Erscheinung getreten, deshalb wollen wir auf die Fortpflanzung nicht eingehen.
Mit einer Körperhöhe um 90 Zentimeter und einer Flügelspannweite von gut 170 Zentimetern sind Graureiher auffallende Vögel, wohl jeder kennt sie. Ihr Gefieder erscheint in verschiedenen Grautönen, bei Altvögeln von weiß bis schwarz, bei Jungvögeln bis zum ersten kompletten Gefiederwechsel in matteren Kontrasten.
Der Flug ist wuchtig rudernd mit zurückgelegtem Hals (ganz selten sieht man einmal einen Graureiher mit ausgestrecktem Hals, dann aber meist nur kurze Zeit), die Stimme ist laut und krächzend „kräik“, sehr oft auch im Flug zu vernehmen.
Graureiher sind seit jeher bei Anglern oder Fischteichbesitzern verhasst, es sind für sie Nahrungskonkurrenten - und damit stehen sie dem Kormoran als meist gehasstem Fischfresser nicht viel nach.
In einem natürlichen Bach haben Fische die Möglichkeit sich zu verbergen, dort fällt es dem Graureiher ungleich schwerer, Beute zu machen. Anders in einem (überfüllten) Fischteich ohne jegliche Deckung für die Fische, das ist ein wahres Schlaraffenland für die Vögel.
Anstatt einen Fischteich oder die gesamte Anlage zu schützen (so z.B. die große Fischzuchtanlage der Familie Rameil in Müllen durch Überspannung mit Kunststoffschnüren oder mit Stolperdrähten, die eine Annäherung der Graureiher an den Teich verhüten), wird nach Abschuss der Graureiher bei den Behörden gerufen, dieses engstirnige Verhalten wollen wir nicht kommentieren!
Graureiher benötigen jeden Tag etwa 500 Gramm tierische Kost, das haben Wissenschaftler ermittelt. Sie jagen hauptsächlich Fische, machen sich durch den Fang von Mäusen auf Feldern und Grünland durchaus bei den Landwirten beliebt. Es gibt unter ihnen Spezialisten, die stehen den ganzen Tag auf Wiesen und Weiden und erbeuten manche Feldmaus, Wühlmaus und sogar Maulwürfe. Bei der Jagd schreitet der Graureiher betont langsam umher. Erspäht er Beute, schnellt der Schnabel äußerst zielsicher und blitzschnell vor, es gibt so gut wie keinen Fehlstoß!
In sehr strengen Wintern kommt ein großer Teil der Gesamtpopulation an Graureihern um - sie verhungern wenn der Frost die Bäche erstarren lässt.