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Grauschnäpper – Muscicapa striata

In der Gemeinde Finnentrop ist der Grauschnäpper ein regelmäßiger Brutvogel. Seine Vorliebe für locker bewachsenes halboffenes Gelände, möglichst mit einigen älteren Bäumen darin, lässt ihn vor allem in unseren Dörfern als Brutvogel erscheinen. Aber er besiedelt auch Friedhöfe, Gärten und Grünanlagen, Waldränder und seltener Lichtungen im Wald.

Als Weitstreckenzieher, der Grauschnäpper ist ein strenger Zugvogel, überwintert er südlich des Äquators, teilweise sogar in Südafrika. Diese Vogelart kommt als eine der letzten unserer Zugvögel in sein Brutgebiet zurück. So ist es nicht verwunderlich, dass wir die ersten Vertreter der Art frühestens Ende April, manche sogar erst Anfang Juni bei uns beobachten können. Bereits Anfang – Mitte September ziehen sie wieder in Richtung Süden.

Bei der kurzen Zeitspanne ihres Aufenthaltes bei uns ist es verständlich, dass es meist nur eine Jahresbrut gibt, selten kommt es zu einer Zweitbrut. Als Halbhöhlenbrüter legen Grauschnäpper ihr Nest offenbar wahllos an allen möglichen Orten an, den Nistplatz sucht das Weibchen aus. So kann das Nest in ausgefaulten Baumöffnungen, hinter loser Rinde, auf einem Schwalbennest, hinter Fensterläden, in Holzstapeln oder in einem Trockenkranz an der Haustür erfolgen, es gibt wohl kaum einen Ort der nicht schon mal genutzt wurde.

In 2 Tagen ist ein Nest fertig gebaut, innen ist es immer mit Federn warm ausgepolstert. Das Männchen trägt das Baumaterial heran, das Weibchen verbaut es auf seine Körpergröße. Nur es brütet auch auf den 4 oder 5 Eiern 12 bis 14 Tage, wird dabei vom Männchen auf dem Nest gefüttert. Die Jungvögel fliegen bei optimalen bedingen nach 2 Wochen aus, bei schlechten Wetterbedingungen (kein Insektenflug) kann es auch 23 Tage länger dauern.

Es sind meist größere Insekten, die vom Grauschnäpper aus dem Ansitz heraus erbeutet werden. Alle Fliegenschnäpper (siehe auch Trauerschnäpper) sind Wartenjäger, die als Flugartisten vorbeifliegende Insekten mit hörbarem Schnabelknappen aus der Luft fangen, sogar Tagfalter mit ihrem unberechenbaren Zickzackflug entgehen ihnen nicht. Auch lesen sie im Rüttelflug Insekten von Wänden und Rinden ab. Wespen und Bienen schlagen oder drücken sie gegen eine Unterlage, bis der Stachel entfernt ist.