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Grauspecht – Picus canus

Der Grauspecht kommt in der Gemeinde Finnentrop nur sehr lokal vor, er ist – auch im Kreis Olpe – einer unserer seltensten Spechte. Mit 2526 Zentimetern Körpergröße ist er deutlich größer als unser häufigster Specht, der Buntspecht.

Im April kann man im Brutrevier der Grauspechte neben ihrem Trommeln öfters die lauten flötenden Rufe des Männchens vernehmen, sie klingen wie „klü-klü-klü…“ und fallen zum Ende hin deutlich ab. Der Ruf des Grauspechtes ist leicht nachzupfeifen und manchmal nähern sich dann die Vögel dem vermeintlichen Artgenossen. Mit der Eiablage im Mai oder Anfang Juni verstummen die Vögel.

Beide Partner brüten in einer jährlich neu angelegten Höhle, die sie gerne in kernfaules Holz schlagen. Meist liegt die Bruthöhle in einer Höhe zwischen 3 und 5 Metern über dem Boden. Die Spechte lösen sich alle paar Stunden unauffällig bei der Brut ab. Die 5 bis 7 reinweißen Eier liegen auf einer Schicht von Holzspänen und werden 17 bis 18 Tage bebrütet.

Beide Eltern füttern, wobei sie das Futter im Vormagen transportieren – und nicht wie der Buntspecht im Schnabel. Die Jungen betteln mit eigenartigen Lauten, sie hören sich anfangs wie das Summen einer Hornisse an. Im ersten Julidrittel fliegen die meisten Bruten aus, aber die Jungvögel werden noch einige Zeit von den Eltern geführt und gefüttert.

Die Geschlechter sind beim Grauspecht leicht zu unterscheiden, während das Männchen einen vorderen roten Scheitel hat, fehlt dieser beim Weibchen ganz. Ansonsten haben sie einen grauen Kopf mit nur ganz wenig Schwarz am Zügel und nur einen schmalen Bartstreif (sie sind schon daran leicht vom deutlich größeren Grünspecht zu unterscheiden, der aber bisher bei uns nicht bestätigt wurde). Männchen und Weibchen kann man schon bei den Jungvögeln vor dem Ausfliegen an ihrer Kopffärbung unterscheiden.

Grauspechte gehören zu den sogenannten Erdspechten. Sie suchen ihre Nahrung gerne am Boden, gehen aber auch bis in die Baumwipfel. Diese Spechtart ist sehr scheu und aufmerksam, das können wir jeden Winter an der Fütterung beobachten.