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Haubentaucher – Podiceps cristatus

Der Haubentaucher ist einer von zwei Vertretern der  Lappentaucher, außer ihm brütet auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop nur noch der Zwergtaucher. Da Haubentaucher größere, langsam fließende Wasserflächen für ihre Bruten benötigen, befindet sich das einzige regelmäßige Vorkommen auf dem Stausee Ahausen. Da dessen Wasserstand wegen Undichtigkeiten sehr stark zurück genommen werden musste, sind es nur noch zwischen 1 und 4 Paaren die dort brüten, vereinzelt findet noch auf dem Lennestau bei Frielentrop eine Brut statt

Haubentaucher sind schwimmend durch ihren hochgereckten Hals leicht von Enten zu unterscheiden, ihre Körpergröße beträgt um 48 Zentimeter. Der verhältnismäßig lange und sehr spitze Schnabel ist rötlich. Im Brutkleid haben Haubentaucher eine bewegliche Federhaube und einen rostroten Halskragen. Im Winter verschwinden die Federohren fast gänzlich und die Wangen sind dann weiß ohne Braun. Haubentaucher sind sehr ruflustig, je nach Anlass sind verschiedene laute, knarrende Töne zu vernehmen.

Der Haubentaucher braucht fischreiche Gewässer, hier findet er sich als Zugvogel im April oder Mai ein und bleibt bis zum Herbst. Bald nach der Ankunft im Brutgebiet beginnt ihre eindrucksvolle Balz: Sie holen symbolisch Nistmaterial vom Gewässergrund und zeigen es dem Partner. Sie richten sich Brust an Brust hoch im Wasser auf und zeigen den gespreizten, rostroten Halskragen und schütteln ihn intensiv. Ferner umschlingen sie den Hals des Partners und schlagen dabei mit den Flügeln – all dieses geschieht unter beträchtlichem Einsatz ihrer Stimmen.

Das Nest ist ein schwimmender Haufen aus abgestorbenen Wasserpflanzen, bei uns wird es meistens auf in das Wasser ragende Zweige des Ufergebüsches angelegt. Das Nest wird immer so angelegt, dass die Vögel es schwimmend erreichen und bei Gefahr sofort abtauchen können.

Die Brut beginnt meist Mitte Mai, beide Partner lösen sich beim Brüten ab. Während der eine brütet, hält der andere in Nestnähe Wache. Die Brutdauer beträgt 27 bis 29 Tage. Die bis zu 4 Eier sind anfangs grünlich-weiß, durch das faulige Nistmaterial werden sie im Laufe der Brutzeit schmutzig braun. Viele Gelege gehen durch plündernde Krähen verloren, manchmal findet dann mit einem Nachgelege eine neue Brut statt.

Die Jungen der Erstbrut schlüpfen im Juni und wachsen so schnell heran, dass sie im Juli schon zu fliegen beginnen. Die Familie bleibt aber bis zum Herbst zusammen. Das Dunenkleid der Jungen ist an Kopf und Rücken auffallend längstgestreift. Die Jungvögel können vom ersten Tag an schwimmen, aber noch nicht tauchen. Anfangs fahren sie im Rückengefieder der Eltern spazieren und lassen sich auch dort füttern. Sie bekommen von beiden Eltern Fischchen und Wasserinsekten gereicht, manchmal auch Federchen. Diese zupfen sich die Eltern selber aus oder lesen sie von der Wasseroberfläche auf. Auch die erwachsenen Haubentaucher fressen regelmäßig Federn.

Die Nahrung der Haubentaucher besteht aus Fischen, Schnecken, Fröschen, Molchen und Wasserinsekten, all das wird meist tauchend erbeutet. Unter Wasser schwimmen die Taucher mit angelegten Flügeln, nur von den mit großen Lappen (Name!) versehenen Zehen an den Füßen angetrieben. Sie können bis zu 45 Sekunden unter Wasser bleiben und legen dabei manchmal eine erstaunliche Strecke zurück oder sie tauchen sehr tief.