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Hausrotschwanz – Phoenicurus ochruros

In der Gemeinde Finnentrop ist der Hausrotschwanz ein regelmäßiger und weit verbreiteter Brutvogel, man trifft ihn wohl in allen Dörfern an. Im März kommt dieser Zugvogel aus seinem Winterquartier zurück, die 14 Zentimeter großen Hausrotschwänze sind bei uns nur Sommervögel.

Bald nach ihrer Ankunft sitzen die Männchen auf Leitungen oder Dachfirsten und lassen ihr Liedchen ertönen, oft schon morgens vor Beginn der Dämmerung. Der Gesang ist ein gepresst klingendes, manchmal mit anderen Vogelstimmen angereichertes Liedchen. Im Oktober verlassen uns die Hausrotschwänze wieder in Richtung Süden, der Versuch einer Überwinterung würde wahrscheinlich – wie eigentlich bei allen Insektenverzehrern – tödlich ausgehen.

Normal tragen die Männchen des Hausrotschwanzes auf Kopf und Rücken ein dunkles, schiefergraues bis schwarzes Federkleid. Ältere Männchen sind immer so gefärbt, auffallend ist auch der weiße Flügelfleck. Eine Ausnahme sind noch nicht ausgefärbte Männchen vom Vorjahr, welche noch ihr Jugendkleid tragen, sie können sich schon durchaus an einer Brut beteiligen, diese Exemplare sehen dann den Weibchen sehr ähnlich. Diese sind unscheinbarer dunkel graubraun gefärbt, sie sind schwer von denen des Gartenrotschwanzes zu unterscheiden, aber dieser ist in unserer Gemeinde sehr selten geworden.

Rotschwanz“ heißen Haus- wie auch Gartenrotschwanz wegen der auffälligen rötlichen Färbung von Schwanz und Bürzel bei beiden Geschlechtern. Beide Arten lassen fortwährend ein auffälliges „knicksen“ und Schwanzzittern erkennen, bei Gefahr ertönt ein aufgeregtes „teck-teck“.

Bei uns ist der Lebensraum der Hausrotschwänze meist sehr eng an den Menschen bzw. an menschliche Bauwerke gebunden, sie sind „Dorfbewohner“ geworden. Als typische Halbhöhlenbrüter bauen sie ihre Nester in Mauerlöcher, Nischen und Spalten in Scheunen und Gebäuden in Dörfern, Siedlungen und Einzelhöfen. Auch einzeln stehende Viehunterstände werden zur Brut genutzt, gerne brüten Hausrotschwänze auch in Halbhöhlen-Nistkästen. Regelmäßig werden von uns auch Bruten in den aufgelassenen Kalksteinbrüchen der Gemeinde gefunden, dieses ist wohl der einzige Lebensraum der aus früherer Zeit als Felsbewohner heute noch genutzt wird.

Es finden zwischen April und Juli 2 Jahresbruten mit 5 oder 6 Eiern statt, diese werden 13 Tage bebrütet, nach gut 2 Wochen verlassen die Jungen noch etwas „unfertig“ das Nest. Sie klettern meist schon vor dem Flüggewerden heraus und sind dann hochgefährdet, viele fallen in diesem Stadium Hauskatzen zum Opfer. Bei denen die es schaffen, dauert es nochmals 2 Wochen, dann erst sind sie selbstständig und suchen am Boden nach allerlei Insekten, Spinnen und kleinen Würmchen. Auch im Flug werden jetzt Insekten nach dem Vorbild der Eltern gefangen.