Die Kanadagans ist ein Neubürger in der Gemeinde Finnentrop, zwar waren in den letzten Jahren immer wieder einmal zwei oder mehr Vögel auf den verschiedensten Gewässern der Gemeinde zu beobachten, zu einer Brut kam es jedoch hier nicht. Das sich in 2010 in Fretter auf einer Fischteichanlage zur Brut niedergelassene Paar stammt eindeutig aus dem größeren Vorkommen an der Bigge- und Listertalsperre. Dort fand die 1. erfolgreiche Brut in 2001 am Biggesee statt, seitdem wird von dort immer wieder mal Nachwuchs gemeldet.
Die Kanadagans ist ein nordamerikanischer Neubürger und wird – zurückgehend auf Parkvögel und Wintergäste der schwedischen und britischen Populationen (in diesen Ländern schon vor längerer Zeit eingebürgert) – seit den 1960er Jahren in Nordrhein-Westfalen beobachtet.
Mit einer Körperlänge von 90 bis 100 Zentimeter übertrifft die Kanadagans jede andere europäische Wildgansart, ihre Flügelspanne misst 170 bis 180 Zentimeter. Ihre Nahrung ist eigentlich vegetarisch, sie verschmähen aber auch tierische Beikost nicht, an Futterstellen nehmen sie auch Brot und Brötchen von Menschen an. Üblicherweise suchen Kanadagänse ihre Nahrung nach „Schwanenart“ im Flachwasser oder sie fliegen auf Felder und Grünland. Letzteres ist in den letzten Jahren bei der „Biggeseepopulation“ gut zu beobachten, sie äsen außer an der Ufern des Biggesee’s auch öfters in der Feldflur zwischen Heggen und Milstenau.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt und unverkennbar: Kopf und Hals sind schwarz mit weißem Halbmond vom Kinn bis hinter das Auge, die Brust ist hell und der Rücken graubraun. Die Stimme ist laut und trompetend „ahonk … ahonk“, man hört sie besonders während der Paarungszeit und im Fluge.
Kanadagänse finden den Ehepartner fürs Leben meist im ihrem 2. Sommer, nach einer einjährigen „Verlobungszeit“ brüten sie ab ihrem 3. Lebensjahr. Kommt einer der Partner zu Tode, findet der übriggebliebene früher oder später einen neuen Partner. Ansonsten kann eine Gänseehe so lang dauern wie eine Menschenehe, nämlich über 40 Jahre.
Kanadagänse legen 4 bis 8 Eier welche 27 bis 28 Tage bebrütet werden, beide Eltern führen danach die Gössel (so werden ganz junge Enten, Schwäne und Gänse genannt). Diese bleiben nach dem Schlupf noch einen Tag im Nest und kommen noch ein paar Nächte zu diesem zum Schlafen zurück. Die Jungen lernen in der ersten 12 Stunden das Bild ihrer Eltern kennen und folgen von da an nur ihnen, man nennt das Prägung.