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Kleiber – Sitta europaea

Typisch für Kleiber ist unter anderem die geduckt wirkende Körperhaltung. Die Oberseite ist aschgrau, die Unterseite rahmgelb bis leicht rostfarben. Auffallend ist der schwarze Augenstreifen, welcher bis zum Nacken reicht. Der Schnabel ist spechtartig, deshalb wird der Kleiber auch manchmal Spechtmeise genannt. Alles in allem ist der Kleiber bei uns mit keiner anderen Vogelart zu verwechseln, 14 Zentimeter messen Kleiber gesamt.

In der Gemeinde Finnentrop kommt der Kleiber wohl weitgehend flächendeckend vor, große geschlossene Fichtenwaldungen werden aber nur am Rande besiedelt. Kleiber sind – außer zum eigenen Partner – gegenüber Artgenossen sehr aggressiv, Revierstreitigkeiten sind auch im Winter zu beobachten. Bei uns sind sie Jahresvögel, sind also das ganze Jahr in ihrem Revier.

Die Nahrung des Kleibers besteht aus Spinnen, Insekten und deren Larven sowie aus größeren Samen. Im Winter leben sie vor allem von ihren Nahrungsdepots, die sie in Zeiten des Überflusses anlegen. Finden Kleiber mehr Nahrung als sie aktuell brauchen, verstecken sie einen Teil davon in Rinde- oder Baumritzen. Wenn im Winter Schnee den Boden bedeckt sucht der Vogel seine Verstecke wieder auf. Gerne kommen Kleiber ans Futterhaus, holen sich Sonnenblumenkerne, Haselnüsse und Haferflocken. Selbst die Haselnüsse weiß er aufzubekommen, er meißelt sie auf.

Kleiber sind Höhlenbrüter, ist der Eingang zur Bruthöhle zu groß, wird er mit Lehm und Speichel auf seine Körpergröße „zugeklebt“ (Ableitung von Kleber zu Kleiber), auch eventuelle Ritzen, wie sie bei einem Holznistkasten vorkommen, werden so behandelt, bei der Kontrolle und Reinigung im Herbst hat man dann richtige Probleme, die Vorderwand aufzubekommen. Selbst die Eingänge der Nistkästen für Eulen werden so verkleinert.

Kleiber sind die einzigen Vögel bei uns, die kopfunter einen Baum herab laufen können, dazu halten sie sich immer mit einem Fuß noch fest, ihre Fortbewegung am Baum wirkt dadurch hüpfend und springend. Dass er dabei immer leicht schräg am Baum hängt wird durch die Stellung seiner Füße vorgegeben. Verschiedentlich sucht ein Kleiber auch stärkere Äste nach Nahrung ab, indem er unter diesen hängend entlang läuft.

Kleiber haben mehrere laute und charakteristische Rufe, sie locken mit nachdrücklichem „sit-sit“, bei Alarm stossen sie ein erregtes „twäät – twäät“ aus.

Die Bruthöhle wird mit Rindenstückchen ausgelegt, bei uns mangels Kiefern sind diese meist von Birken. 6 bis 8 auf weißem Grund fein rötlich gesprenkelte Eier drohen manchmal im lockeren Nistmaterial zu versinken. Sie werden 14 bis 15 Tage bebrütet, die Nestlingszeit beträgt bis zu 25 Tage. Da die jungen Kleiber verhältnismäßig lange im Schutz der sicheren Höhle bleiben, sind sie beim Ausfliegen schon perfekte Flieger. Tauchen andere Vögel in der Nähe der Bruthöhle auf, werden sie mit Drohgesten und wenn nötig, sogar mit Rammstößen vertrieben.