Der „Zwerg“ unter unseren heimischen (aber auch unter den in Europa vorkommenden Arten) Spechten ist der Kleinspecht, über seine Verbreitung in der Gemeinde Finnentrop wissen wir noch sehr wenig, die meisten Sichtbeobachtungen stammen aus Winterhalbjahren. Mit 14½ Zentimetern sind sie nur etwa so groß wie ein Haussperling. Kleinspechte brüten bevorzugt in altholzreichen Waldbeständen mit hohem Weichholzanteil. Der einzige uns bekannte und regelmäßig besetzte Brutplatz liegt in der Lenneaue, in einem den Fluss begleitenden Erlenwald.
Da diese Spechtart sehr unauffällig lebt und sich zudem noch meist im Kronenbereich der Bäume aufhält weil sie dort ihre Nahrung sucht, wird sie leicht übersehen. Dort im Kronenbereich sucht der Kleinspecht an Zweigen und Blättern seine Nahrung, die meist aus Spinnen und Insekten (vor allem Blattläuse) besteht. Im Winter besucht er gerne Futterstellen und hängt dann an Meisenknödeln oder ungesalzenem Fett. Der Kleinspecht ist bei uns Jahresvogel, er scheint aber im Winter wegen geringerem Nahrungsangebot sein Revier beträchtlich auszuweiten.
Auch die Stimme des Kleinspechtes ist nicht sehr weit zu vernehmen, der häufigste Ruf ist ein an den Turmfalken erinnerndes „ki-ki-ki-ki-ki“. Er trommelt zwar häufig, aber die Trommelwirbel sind langsamer, weicher und eher knatternd als bei seinen Verwandten. Typisch ist allerdings, dass er die Wirbel in kürzeren Abständen als andere Spechtarten wiederholt.
Der Flug des Kleinspechtes ist wie bei anderen Spechtarten auch wellenförmig (allerdings macht der Schwarzspecht da eine Ausnahme), wegen seiner geringen Größe wirkt er irgendwie schwirrend.
Die schwarze Oberseite ist mit einer durchgehenden weißen Querbänderung versehen, sie bedeckt Rücken und Flügel. Die Unterseite ist weißlich und schwach schwarz längstgestrichelt. Die Männchen tragen einen roten Scheitel, bei den Weibchen ist dieser weißlich, sie sind gänzlich ohne Rot.
Die Bruthöhle wird meist in Weichholz geschlagen, sie liegt selten sehr hoch. Es werden 4 bis 6 reinweiße Eier gelegt und diese werden abwechselnd von beiden Partnern 11 Tage bebrütet. Die Jungspechte bleiben bis zu 21 Tage in der Höhle, es gibt nur eine Jahresbrut.