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Kolbenente – Netta rufina 

Die Kolbenente ist bisher ein seltener Gastvogel auf den Gewässern der Gemeinde Finnentrop. Wir sagen deshalb bisher, weil bei Olpe auf dem dortigen Vorstau der Biggetalsperre seit einigen Jahren regelmäßig ein Paar Kolbenenten – meist auch erfolgreich – brütet, sehr zum Erstaunen der Ornithologen Nordrhein-Westfalens.

Dieses Paar scheint es auch zu sein, welches vor der eigentlichen Brutzeit auch mal den unteren Bereich des Stausees Ahausen Besuche abstattet. Sonst werden das ganze Jahr über dort keine Kolbenenten mehr gesichtet.

Ansonsten ist uns aus dem Gemeindegebiet auch nur eine, sehr lange zurück liegende (Jahr?) Beobachtung aus dem damaligen Fischzuchtbetrieb Rozman in Lenhausen bekannt. Dort hielt sich in einem Winter ein mit einem Züchterring versehenes Weibchen einige Tage auf dem größeren Teich auf, es hatte nur eine geringe Fluchtdistanz.

Kolbenenten sind eine relativ große Tauchentenart, sie haben eine Körperlänge von 56 Zentimetern (Stockente 56 – 58 cm). Vom Wasser können Kolbenenten nach unseren Beobachtungen nur nach einem kurzen Anlauf auffliegen. Sie sitzen gerne und oft an Land, um zu ruhen oder Gefiederpflege zu betreiben. Kolbenenten gründeln gerne nach ihrer Nahrung, können diese aber durchaus auch aus einer Wassertiefe von bis zu 4 Meter tauchend erlangen. Die Nahrung besteht überwiegend aus pflanzlichem Material.

Die Erpel (so werden bei allen Entenarten die Männchen genannt) tragen im Prachtkleid ein fuchsrotes Kopfgefieder und haben einen ebenso gefärbten Hals. Schnabel, Augen und Füße sind dann siegellackrot. Die hinteren, etwas helleren Kopffedern sind dann besonders beim Erpel buschig verlängert, er wirkt dadurch dickköpfiger.

Das Weibchen kommt schlicht braun daher mit grauweißen Wangen, es ist (wie die Weibchen aller heimischen Entenarten) unauffälliger gefärbt als das Männchen.

Im Schlichtkleid ist der Schnabel des Erpels aschgrau mit rötlicher Spitze, sonst ähnelt er dann dem Weibchen. Wir haben hier die Kolbenenten noch nie im ihren Schlichtkleidern gesehen, wir kennen das nur aus Bayern. Besonders die Erpel ziehen sehr früh ab zu traditionellen Mauserplätzen, oft über hunderte von Kilometern, ein solcher Mauserplatz mit dann tausenden von Männchen ist der Bodensee in Bayern. Schon im Juli verschwindet auch der Erpel aus Olpe, er überlässt die Aufzucht der Jungen dem Weibchen. Aber auch dieses ist weg, sobald die Jungenten selbstständig sind. Erst vor der nächsten Brutzeit, zum Ende des Winters, sind sie plötzlich wieder da.