Direkt zu:

Schnellnavigation

Suche

Seiteninhalt

Kornweihe –Circus cyaneus 

Seit etwa 10 Jahren besucht unsere Gemeinde im Herbst ein überall seltener Zugvogel, die Kornweihe. Dieser elegante Greifvogel ernährt sich nur von Kleinsäugern und kleinen Vögeln, da braucht die Jägerschaft keine Angst um ihr Niederwild zu haben. Mit ihren im Vergleich zum Mäusebussard schwachen Fängen ist die Kornweihe gar nicht in der Lage, Größeres zu erbeuten. Wenn man im Gelände das Glück hat, neben dem Mäusebussard auch eine Kornweihe im Blick zu haben, kann man den Größenunterschied deutlich sehen, die Weihe ist gegen den Bussard ein eher zartes Wesen.

Aber Kornweihen sind ausgezeichnete Jäger, sie fliegen unermütlich im tiefen Suchflug über ihr Jagdrevier. Nur etwa einmal in einer Stunde lassen sie sich zu kurzer Rast auf Zaunpfählen nieder. Wenn der Naturfotograf dann am richtigen Platz gewartet hat, ist das Glück perfekt (siehe Aufnahme des Männchens). Ansonsten sind diese Greife wirklich vom abtauen des Morgentau's bis zur Abenddämmerung unentwegt in der Luft. Dabei kann man ihre ausgezeichnete Jagdtechnik beobachten. Eine schnelle Wendung, aus der Drehung heraus zurück fliegen, blitzschnell zustoßen – das alles ist für die Kornweihe selbstverständlich.

Wenn dann wie im Herbst 2010 die Feldmäuse auf den schon abgeernteten Feldern wirklich überall sind, dann sammeln sich auch mal 2 oder 3 Kornweihen in der großen Feldflur zwischen Fretter, Ostentrop, Schönholthausen und dem Frettertal. Das ist unser Hauptbeobachtungsgebiet für Kornweihen, nur hier können wir sie bis zum Einbruch des Winters regelmäßig sehen.

Zwar tauchen sie auch in kleineren Feldfluren vereinzelt während des Herbstzuges auf, jedoch nicht mit solcher Regelmäßigkeit. Wenn die Schneedecke sich über den Feldern schließt, verlassen sie uns und ziehen offenbar in südlichere Gegenden Europas. Für uns auffallend ist die zahlenmäßige Dominanz der Weibchen in den gesamten Beobachtungsjahren, wir haben erst ganz wenige Männchen beobachtet.

Warum wir im Frühjahr keine Exemplare sehen ist uns nicht ganz klar. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Vögel dann nicht oder nur kurz rasten, um möglichst schnell in ihre Brutgebiete zu kommen.

Bei den Kornweihen sind die Federkleider der Geschlechter (wie bei allen europäischen Weihen) unterschiedlich. Das Männchen ist hellgraublau – fast weiß – bis auf die schwarzen Flügelenden. Das Weibchen ist braun gefärbt, mit helleren und dunklen Partien im Gefieder. Auffallend, und das besonders im Flug, ist der strahlend weiße Bürzel.

Alle Weihen haben lange Flügel, die aber nicht spitz auslaufen, im Gleitflug werden sie leicht V-förmig über den Rücken gehalten. Der Schwanz ist verhältnismäßig lang, sowie der gesamte Körper schlanker und gestreckter wirkt als bei anderen Greifvögeln.