Der Mäusebussard ist ein relativ häufiger Brutvogel in der Gemeinde Finnentrop und gleichzeitig der häufigste Greifvogel in Deutschland. Verbreitungsschwerpunkte sind in abwechselungsreicher Landschaft mit einer Verzahnung von Wäldern und Freiflächen, die Ortschaften werden bei den ausgewählten Brutplätzen weiträumig gemieden.
Der Mäusebussard brütet auf Bäumen, vorzugsweise im Wald, er sucht seine Beute – die zu einem großen Teil aus Mäusen besteht – in der freien Feldflur. Doch es gibt auch solche Vögel, die sich weitgehend nur in Waldgebieten aufhalten, wenn diese genug Nahrungsangebot (auch zur Aufzucht der Jungen) bieten. Sie jagen an den vielen Waldwegen, Böschungen und auf Freiflächen im Wald. Sie sind dabei genauso erfolgreich wie ihre Kollegen in den Feldrevieren.
Die Nahrung des Mäusebussards besteht wie schon erwähnt bevorzugt aus Mäusen, doch es werden auch Eidechsen, Schlangen, Insekten, Vögel (hier vor allem noch flugunerfahrene Jungvögel) und in Notzeiten auch Regenwürmer genommen. Eigentlich sind die schwachen Füße mit ihren kurzen Krallen nur zur Jagd auf Kleintiere geeignet. An Straßen werden auch überfahrene Tiere aufgelesen und sie nehmen auch Aas auf. An der Lenne konnten wir schon in einem besonders strengen Winter beobachten, wie sich ein Mäusebussard an ein geschwächtes Bleßhuhn wagte, nach langem Kampf konnte er es töten.
Mäusebussarde sind in ihrer Gefiederfärbung sehr variabel, es gibt sie von fast cremfarben bis hin zum Schokoladenbraun. Normalerweise sind sie aber dunkelbraun mit einem charakteristischen hellen Brustband. Ihre Körpergröße variiert zwischen 44 und 50 Zentimetern, wobei die Weibchen größer als die Männchen sind. Entsprechend schwankt auch ihre Flügelspannweite zwischen 1,0 und 1,3 Metern.
Diese Greifvogelart ist ein ausgezeichneter Flieger, bei guten Wetterbedingungen kreisen sie lange über ihrem Revier. Zur Nahrungssuche sitzen sie gerne auf einem erhöhten Platz, so auf Zäunen oder Leitungsmasten, sie können aber auch im Rüttelflug über einer Freifläche mit Mäusevorkommen nach diesen Ausschau halten.
Mäusebussarde hängen mit ihren Bruten sehr stark von den Vorkommen der Feldmäuse ab. Gibt es im Frühjahr viele Mäuse (ein Gradationsjahr), werden manchmal schon im April bis zu 4 Eier gelegt. normalerweise sind es derer nur 2 oder 3. In schlechten Mäusejahren kann die Brut auch komplett ausfallen.
Beide Partner brüten (das Weibchen allerdings den Großteil der Zeit) bis zu 5 Wochen und die Jungen werden anfangs noch vom Weibchen behütet, es wird in dieser Zeit vom Männchen versorgt. Erst wenn die Federn der Jungen sprießen, geht das Weibchen wieder mit zur Jagd. Nach etwa 40 Tagen endet die Nestlingszeit der Jungvögel, sie werden aber auch nach dem Ausfliegen als Ästlinge noch weiter von diesen mit Futter versorgt. Sie machen in dieser Zeit durch lautes Schreien auf sich aufmerksam.
Unsere Mäusebussarde sind Jahresvögel, aber im Herbst gibt es Zuzug von Vögeln aus dem Norden und Osten Europas, dann sitzen viele von ihnen in der Feldflur und täuschen einen hohen Bestand von ihnen vor. Die Gäste verschwinden aber zum Ende des Winters wieder, sofern sie diesen überstanden haben.