Der Raufußkauz ist die kleinste Eulenart in der Gemeinde Finnentrop. Mit etwa 25 Zentimetern Körpergröße und einer Flügelspannweite von gerade mal 55 Zentimetern ist er wirklich ein Zwerg im Vergleich zum Uhu, dem größten Vertreter der heimischen Eulenwelt.
Das Vorkommen dieser kleinen Eulenart ist bei uns auf die höheren Lagen, also auf die Bergrücken beschränkt, hier sind seine Reviere eng mit den Fichtenwäldern verflochten. Es ist der Waldkauz, einer seiner ärgsten Feinde, der ihn auf die Höhen zwingt, selbst dort hat er noch unter den Nachstellungen der anderen Eulenart zu leiden. Der Rauhfußkauz ist nirgends häufig, selbst in guten Mäusejahren brüten auf Gemeindegebiet nur 1 bis 3 Paare.
Die Grundfarbe des Gefieders des Raufußkauzes ist oberseits schokoladenbraun mit weißen Flecken und Tupfern, der Gesichtsschleier ist wie auch Brust- und Bauchbereich weißlich aufgehellt.
Das Weibchen wiegt zwischen 150 und 180 Gramm, das etwas kleinere Männchen nur um die 100 Gramm.
Die Nahrung des Raufußkauzes besteht zum Großteil aus Mäusen und Spitzmäusen, vor allem wenn solche rar sind erbeutet er auch Kleinvögel. Auch die Haselmaus muss ihn fürchten, doch sie kommt selten in den höheren Lagen vor, große Insekten wie Käfer werden aber auch nicht verschmäht.
Der Gesang des Männchen ist ein sich alle 2 bis 3 Sekunden wiederholender „bubububububu“-Ton, der zum Ende hin anschwillt.
Die Brutzeit des Raufußkauzes liegt ab März bis in den Juli hinein, nur in Jahren mit ausreichendem Nahrungsangebot schreitet er (wie einige andere Eulenarten auch) zur Brut. Die Populationen der Raufußkäuze gehen sehr synchron mit denen der Mäusebestände - daher: Viele Mäuse- viele Bruten. Bei ausreichendem Nahrungsangebot werden in einer Naturhöhle (so beispielsweise in einer alten Höhle des Schwarzspechtes), oder aber in einem speziellen Nistkasten 2 bis 7 Eier gelegt und ausschließlich vom Weibchen 4 Wochen bebrütet. Das Männchen versorgt in dieser Zeit seine Partnerin mit Nahrung.
Die Jungeulen bleiben 30 bis 35 Tage in der Bruthöhle und wandern dann als sogenannte Ästlinge aus der sicheren Höhle in die Umgebung. Da sie noch nicht in der Lage sind zu fliegen, klettern sie mit Hilfe von Schnabel und Krallen auf Stubben oder auf die Äste kleinerer Bäume des direkten Nestumfeldes und versuchen sich möglichst zu verbergen. Von dort machen sie sich ab der Dämmerung mit heiser klingenden Bettelrufen für die Altvögel bemerkbar. Diese Phase ist eine der kritischten in ihrem ersten Lebensabschnitt, da sie ohne vorhandene Flugfähigkeit allen möglichen Beutegreifern ausgeliefert sind.
Ein besonderes Verhalten des brütenden Weibchens nutzen Vogelkundler bei der Bestandskontrolle des Raufußkauzes aus: Kratzt man am Stamm eines Baumes, in dem sich eine Bruthöhle oder an dem sich ein Nistkasten befindet, schaut das Weibchen (fast immer) aus der Öffnung. Es ist die Furcht vor dem Marder, die sie dazu veranlasst. Erkennt das Weibchen den Mensch als Grund der Störung, zieht es sich alsbald wieder ins Innere zurück.