Mit einer Körperlänge von 40 Zentimetern und gut einem Pfund Gewicht ist die Ringeltaube die größte Taubenart in unserer Gemeinde. Als mit Abstand häufigster Nichtsingvogel erreicht sie überall in den Wäldern eine hohe Bestandsdichte.
Bei Altvögeln ist ein weißer Fleck an den Halsseiten auffällig, darüber schillert von purpurfarben bis zu Grün ein breiter Halsring. Das gelbe Auge erkennt man bei näherem Hinsehen, die Brust ist wein-rötlich überhaucht. Der gesamte übrige Körper ist graublau gefärbt, der weiße Flügelbug ist besonders bei fliegenden Exemplaren sichtbar.
Ringeltauben sind eigentlich sehr wachsam und scheu. Doch mittlerweile verlieren viele Tauben diese Scheu und ziehen in den menschlichen Siedlungsbereich, so sind anderenorts schon viele Städte besiedelt. Ob es sich um den Beginn einer erfolgreichen Verstädterung der Art handelt, bleibt abzuwarten.
Der Gesang der Ringeltaube ist ein langes „kruhkuku – kruhkuku … ku“, manchmal hört es sich auch wie „dudududu – du“ an. Die männlichen Tiere, sie werden Tauber genannt, lassen beim Abflug oder während ihres bogenförmigen Balzfluges ein lautes Flügelklatschen erschallen. Besonders oft ist das in der Balzzeit der Ringeltauben zu hören – und die ist fast das ganze Jahr, mit Ausnahme einiger strenger Winterwochen.
Mindestens zweimal täglich suchen Ringeltauben eine Wasserstelle auf, immer auf der Hut vor ihrem Hauptfeind, dem Habicht. Tauben saugen beim Trinken das Wasser auf, im Gegensatz zu fast allen anderen Vogelarten, die beim Trinken den Kopf heben müssen damit das Wasser in den Schlund läuft.
Eine weitere Besonderheit in der Vogelwelt ist auch die Ernährung der meist zwei Jungtauben einer Brut durch beide Altvögel. Zum Ende der Bebrütung des Geleges bildet sich im Kropf der Altvögel die sogenannte Kropfmilch, mit dieser werden die Jungtauben die ersten Lebenswochen gefüttert.
Das Nest der Ringeltaube ist eines der einfachsten und am nachlässigsten gebauten Vogelnester die wir kennen. Das flache Gebilde wird nur aus einer dünnen Schicht Reisig gebildet. Manchmal ist es so dünn, dass die 2 schneeweißen Eier durchschimmern. Bei uns bauen die Ringeltauben ihre Nester bevorzugt in Fichten mittleren Alters. Die Eierschalen werden nach dem Schlupf der Nestlinge eine kurze Strecke von den Altvögeln weg getragen.
Die Jungvögel sind Nesthocker und vollkommen auf die elterliche Fürsorge angewiesen. Später müssen sie erst durch eigene Erfahrung lernen, was für sie genießbar ist. Dazu gehört vom Boden aufgelesener Fichtensamen ebenso wie im Herbst Eicheln und Bucheckern. Ferner werden Sämereien und Knospen, Klee und Blätter sowie vereinzelt Kleintiere aufgenommen.
Im Winter schliessen sich ganze Schwärme von Ringeltauben zusammen, immer auf der Suche nach Nahrung sind sie dann weit unterwegs. Mais an Wildfütterungen ist dann ihre Lieblingsspeise.