In der Gemeinde Finnentrop ist der Schwarzstorch seit mindestens 2009 Brutvogel, auf Kreisfläche ist die erste Brut im Jahr 2002 bekannt geworden.
Mit einer Flügelspannweite von 190 Zentimetern gehört der Schwarzstorch zu den Großen unserer heimischen Brutvögel, bei dieser Spannweite übertrifft ihn nur noch der Höckerschwan. Alle Störche fliegen immer mit ausgestrecktem Hals, dadurch unterscheiden sie sich prinzipiell von Reihern.
Von weitem wirkt das Gefieder eines adulten, also geschlechtsreifen Schwarzstorches schwarz, wenn man jedoch genauer hinschaut und es fällt vielleicht sogar Sonnenlicht auf ihn, dann schillert es in vielen Farben, vor allem in Grün und Purpur. Die Beine eines älteren Vogels sind ebenso wie der lange Schnabel und eine große Partie um die Augen rot. Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind weiß.
Das Gefieder der Jungvögel ist im ersten Jahr dunkelbraun, Schnabel und Beine sind verwaschen graugrün.
Im Sommer, wenn es unerträglich heiß ist, kann man manchmal Schwarzstörche beobachten, deren Beine weiß bekalkt sind. Die Störche verschaffen sich derart Linderung, dass sie über ihre Beine koten, durch die Verdunstung der weißen Masse und deren Lichtabweisung bekommen sie etwas Kühlung, Vögel können ja bekanntlich nicht schwitzen.
Schwarzstörche brüten in ruhigen, naturnahen Laub- und Mischwäldern, mit eingestreuten Lichtungen und kleinen Bächen – Feuchtgebiete, Feuchtwiesen und vielleicht Waldteiche sollten vorhanden sein. Im Horstbereich sind diese Vögel sehr empfindlich, deshalb muss dort im großen Umkreis jegliche Störung unterbleiben. In der Gemeinde Finnentrop spielen die Waldbesitzer vorbildlich mit, zudem ist der bisher einzige Brutplatz nur dem Förster und uns bekannt.
Die Brutvögel kehren je nach Winterdauer Ende März , aber bestimmt im April in ihr altes Brutrevier zurück. Wenn sich dort nichts grundlegendes geändert hat, wird bald mit der Ausbesserung des alten Nestes begonnen und ein Gelege von 3 bis 5 Eier gezeitigt. Die Brutdauer beträgt 35 bis 40 Tage, beide Partner brüten. Das Nest liegt bei uns immer auf starken Seitenästen eines alten Laubbaumes oder aber in einer starken Gabelung, wichtig ist die Möglichkeit des freien Anfluges. Als Nestunterlage dient auch mal ein alter Greifvogelhorst.
Am Nest begrüßen sich alte Schwarzstörche mit weit abgespreizten Unterschwanzdecken und Auf- und Abbewegungen des Halses. Geklappert wie bei Weißstörchen wird dabei nicht. Es dauert bis 10 Wochen, bis die Jungvögel flügge sind, sie kehren aber die nächsten 2 Wochen zur Fütterung immer zum Nest zurück, nur dort wird gefüttert. Mindestens die ersten 2 Wochen nach dem Schlupf der Jungen bleibt immer ein Altvogel am oder in der Nähe des Horstes, auch dabei wechseln sie sich wie auch bei der Fütterung der Jungvögel ab.
Schwarzstörche sind bedeutend stärker als Weißstörche auf Wasser und Feuchtgebiete angewiesen, sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Amphibien und Wasserinsekten. Landtiere wie Mäuse, Schlangen und dergleichen spielen bei ihnen keine große Rolle. Wenn sie in Wiesen oder Weiden stehen, rasten sie einfach nur.