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Singdrossel – Turdus philomelos 

Die Singdrossel ist in unserer Heimat die zweithäufigste Drosselart. Mit 23 Zentimetern Körperlänge ist sie die kleinste der bei uns heimischen Sänger. Ihre Oberseite ist braun gefärbt, manchmal mit leicht gräulichem Anflug. Die Flanken und ihre Brust sind rahmfarben bis leicht gelblich, der Bauch ist weiß. Große, meist dreieckige Flecken zieren die gesamte Unterseite. Auffallend ist das große dunkle Auge.

Der Gesang der Singdrossel ist wohltönend und in Strophen aufgeteilt. Diese werden meistens drei- oder viermal wiederholt. Es klinkt ähnlich wie „judiet-judiet-judiet“. Der Warnruf ist zeternd und hört sich wie „gegegegeg“ an, im Flug ist ein kurzes „zipp“ zu vernehmen. Singdrossel-Männchen sind bei uns wohl die frühesten Sänger am Morgen und fast die letzten am Abend, nur das Rotkehlchen ist manchmal noch später zu vernehmen. Wenn es morgens noch graut, sitzt die Singdrossel schon auf ihrem Lieblingsplatz und lässt ihre Strophen erschallen. Der Platz ist so gewählt, dass ihr Gesang in alle Richtungen gut zu vernehmen ist, meist ist das die höchste Spitze eines Baumes.

Singdrosseln sind bei uns Sommervögel. Sie kommen frühestens im Februar, meist aber erst im März aus ihren südlichen Winterquartieren und bleiben bis zum Oktober, verschiedentlich auch Anfang November.

2 Jahresbruten werden getätigt, dazu bauen die Vögel jeweils ein besonderes Nest. Es ist ein fester, stabiler und tiefmuldiger Bau, den die Vögel gemeinsam errichten. Die Mulde des Nestes wird mit feuchter Erde ausgekleidet, dadurch ist das Kunstwerk auch nach der erfolgten Brut noch lange haltbar. Zwischen 3 und 5 Eier werden vom Weibchen hinein gelegt und 12 oder 13 Tage bebrütet. Die Nestlingszeit dauert 2 Wochen.

Die Nahrung der Singdrossel besteht aus Würmern, Insekten aller Art und im Herbst auch Beeren. Eine Besonderheit ist das Erbeuten von Gehäuseschnecken. Um an die Schnecke selber zu gelangen, trägt der Vogel das Schneckengehäuse zu einem festen Untergrund, meist ist es ein Stein, und zertrümmert dort das Gehäuse. An solchen Orten, sie werden „Schneckenschmiede“ genannt, sammeln sich im Laufe des Jahres größere Menge Schalenreste an. Bei der Nahrungssuche sieht man die Vögel oft an Weg- oder Straßenrändern herumhüpfen. Singdrosseln sitzen meistens auffällig aufrecht, nicht so gebückt wie Amseln.