Mit Sumpf- und Weidenmeise haben wir wohl das schwierigste Beispiel von zwei sich sehr gleichenden Brutvogelarten unserer Heimat, es sind sogenannte Schwesternarten.
Absolut zuverlässig sind die beiden nur über ihren unterschiedlichen Gesang zu unterscheiden. Für den Laien ist es draußen in der Natur so gut wie unmöglich, anhand der in den Büchern genannten diversen Merkmale die Meisenarten zu trennen. Wir versuchen deshalb hier, beide zusammen vorzustellen, nennen die unterschiedlichen Merkmale im Vergleich.
Wenn sich jemand mit dem Thema ausführlicher befassen will, sollte er sich gute Bestimmungs-Literatur anschaffen.
Beide Arten messen nur 11½ Zentimeter, sind also recht kleine Meisen, nur die Tannenmeise ist noch etwas kleiner (11 cm). Weidenmeise und Sumpfmeise sind ganzjährig bei uns, sie sind Jahresvögel.
Die Weidenmeise lebt wie auch die Sumpfmeise ganzjährig paarweise, beide Arten sind Höhlenbrüter, sie zimmern sich ihre Bruthöhle selbst in morsches Holz - in Stubben oder Baumstümpfe. Die Brut, es werden zwischen 6 und 9 Eier gelegt, dauert 14 Tage, die Nestlingszeit beträgt 18 oder 19 Tage.
Beide Arten können durchaus im selben Lebensraum vorkommen, am besten kann man sie im Winter an einer Vogelfütterung vergleichen.
Die unterschiedlichen Gefiedermerkmale:
Sumpfmeise = schwarze Kopfplatte glänzend –
Weidenmeise = schwarze Kopfplatte matt – weiter in den Nacken laufend als bei S.
Sumpfmeise = kein helles Flügelfeld
Weidenmeise = ein helles Flügelfeld - die Armschwingen sind heller als die Handschwingen
Sumpfmeise = kleiner schwarzer Kinnfleck
Weidenmeise = Kinn und Kehle schwarz
Alle vorstehenden Merkmale sind bei sich in Bewegung befindlichen Vögeln kaum sicher festzustellen, außer man hat einen direkten Vergleich!
Die Stimme der Weidenmeise ist gedehnt, der sie kennzeichnende Ruf hört sich an wie „zi-zi DÄH-DÄH-DÄH“.
Die Sumpfmeise gibt ein energisches „pitjä“ oder ein klares und volles „tschiÜ“ von sich, auch eine blaumeisenartige Rufreihe ist manchmal zu hören: „zla-de-dede-de-de-de“.