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Tafelente – Aythya ferina 

Die Tafelente ist als Brutvogel ein Neubürger im Kreis Olpe, die erste Brut auf Kreisgebiet wurde 1998 in der Gemeinde Finnentrop, auf den Schönungsteichen der Kläranlage Lenhausen von der Arbeitsgruppe Schwimmvögel der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft für den Kreis Olpe (OAO) nachgewiesen. Ein Weibchen führte dort 6 kleine Gössel aus. Auch 1999 und 2000 konnten die Tafelenten in dieser Kläranlage jeweils erfolgreich eine Brut hochziehen. Seitdem begannen sie zwar in verschiedenen Jahren zu brüten, hatten aber keinen Bruterfolg mehr.

Schon Jahre vorher war sie immer als Überwinterer – also als Wintergast – regelmäßig auf den verschiedensten Gewässern bei uns anzutreffen, aber mit ihren Bruten veränderte sie ihren Status vom Wintergast zum Jahresvogel. Die Tafelente ist nach Stockente und Reiherente die dritthäufigste der (auch als Gäste) in der Gemeinde vorkommenden Entenarten.

Die 40 Zentimeter messende Tafelente gehört zu den Tauchenten, sie ist etwas größer als die Reiherente (43 cm). Tauchenten sind keine Fischfresser wie beispielsweise der Kormoran. Sie ernähren sich geringfügig von pflanzlichem Material (welches sie von der Wasseroberfläche ablesen), tierische Nahrung nehmen sie tauchend auf, bevorzugt sind das kleine Wasserschnecken und Muscheln. Meist tauchen sie im flacheren Wasser, doch sie sind auch in der Lage bis auf 34 Meter Tiefe zu kommen.

Die Männchen der Tafelente sind im Prachtkleid unverwechselbar. Kopf und Hals sind glänzend kastanienbraun, Brust und Hinterteil sind schwarz und der übrige Körper ist hellgrau – dabei fein gestrichelt. Der Schnabel ist schwarz mit breitem, hellgrauem Mittelstück. Die Weibchen sind (wie bei allen anderen heimischen Entenarten auch) unauffälliger gezeichnet, von schlichtem Braun bis hin zu Graubraun.

Das hat die Natur sinnvoll eingerichtet, bei der Brut ist für die Weibchen Tarnung wichtig – und nicht ein leuchtendes und auffallendes Gefieder. Wegen ihrer Kopfform und einigen Aufhellungen im Gesicht sind Tafelentenweibchen aber gut von denen anderer Entenarten zu unterscheiden.

Die Hauptbalzzeit der Tafelente ist der März, zur Paarbildung kommt es meist erst im Mai.

Anfangs begleitet das Männchen seine Partnerin während ihrer Brut- und Nahrungspausen. Bevor die Jungen schlüpfen, löst sich die Saisonehe auf, das Weibchen betreut die Kleinen später alleine. Das Gelege wird vom Weibchen vor dem Verlassen sorgfältig mit Nistmaterial zugedeckt.

Zwischen 6 und 10 Eier umfasst ein Gelege und  es wird 25 Tage bebrütet. Die Jungen können vom ersten Tag an tauchen, schon am zweiten Tag suchen sie auf dem Gewässergrund nach Larven von Mücken und Köcherfliegen. Nach etwa 2 Monaten können die Jungenten fliegen und die Familie löst sich auf.