Mit nur 11 Zentimetern Größe ist die Tannenmeise die kleinste der Meisen-Familie. Sie ist in der Gemeinde Finnentrop durch deren Reichtum an Fichtenwäldern als Brutvogel gut vertreten, allerdings sind ihre Vorkommen weitgehend auf eben diese Wälder beschränkt. Sie kommt auch in altem Mischwald vor, doch auch hier muss ein ausreichend großer Anteil an Nadelholz vorhanden sein. In Dorfnähe oder gar in Dörfern ist sie nur zu finden, wenn dort ausreichend junger und alter Fichtenbestand vorhanden ist, Tannenmeisen sind Jahresvögel.
Es sind reine Höhlenbrüter, ihr Bestand kann durch das Anbringen von einer ausreichenden Anzahl Nistkästen mit einer Schlupflochweite von 27 Millimetern deutlich gefördert werden (aber auch Blaumeise und evtl. Haubenmeise nutzen solche), diese Fluglochweite hält die stärkere Kohlmeise davon ab, den Kasten zu beziehen.
Tannenmeisen sind entfernt einer Kohlmeise ähnlich, jedoch ist diese viel kleiner (Kohlmeise 14 cm). Die Unterseite der Tannenmeise ist verwaschen graubraun und ohne einen dunklen Längststrich und sie trägt einen schwarz eingerahmten, weißen Nackenfleck, Weibchen und Männchen sind in allem gleich.
Der Gesang besteht aus kurzen Strophen mit zwei- oder dreisilbigen Motiven wie „wize-wize-wize“ und werden gerne von hoher Warte wie einer Fichtenspitze vorgetragen. Ihre Rufe sind dünn und hoch „“tsi“, „ziti“ und ähnlich, oft erklingt auch ein feines, goldhähnchenähnliches Wispern.
Tannenmeisen ernähren sich von Insekten und Nadelholzsamen, an Futterhäusern (vor allem in Waldnähe) tauchen sie regelmäßig und in größerer Anzahl auf, sie wirken dort recht vertraut. Auch aufgehängte Meisenknödel werden intensiv genutzt.
Bei uns in Mitteleuropa machen Tannenmeisen 2 Bruten im Jahr. Ende April, meist aber erst im Mai, bauen beide Partner in einer Höhle (siehe oben) ein Nest aus Moos mit einer feinen Auspolsterung mit Tierhaaren und das Weibchen legt bei der ersten Brut bis zu 11 Eier hinein (bei der zweiten nur höchstens 9). Es ist auch das Weibchen, welches alleine 14 oder 15 Tage brütet, die Nestlinge verbleiben dann bis zu 17 Tage im Nest. Danach zieht die „große“ Familie einige Zeit umher bis die Jungen selbstständig sind. Danach beginnen die Altvögel die zweite Brut.
Tannenmeisen sind Strichvögel, das heißt sie ziehen weit umher auf der Suche nach Nahrung. Nordische und osteuropäische Populationen kommen dabei wohl alljährlich auch in unsere Heimat.