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Teichhuhn – Gallinula chloropus 

Im Laufe der letzten Jahre ist das zu den Rallen zählende Teichhuhn zu einem seltenen Brutvogel in unserer Gemeinde geworden, diese Abnahme ist ein landesweiter Trend und wir Ornithologen wissen eigentlich nicht warum. Während das mit ihm verwandte Bläßhuhn seine Brutareale behalten hat und der Bestand auch zahlenmäßig wohl gleich geblieben ist, finden wir das Teichhuhn an immer weniger Gewässern.

Teichhühner sind dunkel wirkende Wasservögel mit gelbgrünen Beinen, an deren Gelenk tragen sie ein rotes „Strumpfband“. Die grünlichen Beine sind es, die dem Vogel auch den Namen „Grünfüßiges Teichhuhn“ eingebracht haben. Von der Größe her ist das Teichhuhn deutlich kleiner als das Bläßhuhn, es erreicht eine Körpergröße von etwa 25 Zentimetern.

Bei älteren Teichhühnern (der Ornithologe sagt „adult“) sind Kopf und Unterseite blau bis blaugrau gefärbt, während die Oberseite schwarzbraun gehalten ist. Der kurze dunkle Schwanz wird beim Schwimmen und Laufen stets nach oben getragen, dabei fällt dem Beobachter das stete zuckende Auf- und Niederbewegen auf. Auch das fortwährende ruckartige Bewegen des Kopfes ist ein auffälliges Merkmal dieser Vogelart.

Die Unterschwanzdecken sind schneeweiß und durch einen dünnen schwarzen Strich geteilt. Weiter tragen die Altvögel ein rotes Stirnschild, es steht im schönen Kontrast zur gelben Schnabelspitze. Jungvögel sind im ersten Jahr noch blasser, brauner in den dunklen Federpartien und der Schnabel ist grünlich ohne jegliches Gelb oder Rot.

Beide Geschlechter sind gleich gefärbt so dass man nicht sagen kann wen man beobachtet. Eigentlich leben Teichhühner an vielen Gewässern, so haben wir noch vor 15 Jahren eine Brut an der Fretter bestätigt. Heute haben sie sich weitgehend auf die Klärteiche der Kläranlagen sowie auf die ruhigeren Abschnitte von Bigge und Lenne vor den Staustufen zurück gezogen.

Gerne halten sich die Vögel im Pflanzendickicht des Ufers oder in dessen unmittelbarer Nähe auf. Teichhühner können mit ihren langen Zehen an den Beinen sehr behende und sicher durchs Astwerk klettern. Meist ruhen oder dösen sie auch an solchen Orten, dort sind sie vor Überraschungen sicher. Haben sie sich doch einmal auf die freie Wasserfläche begeben, fliehen sie bei jeglicher Störung sofort ins Uferdickicht.

Beim Start von der Wasseroberfläche werden die Füße zu Hilfe genommen, dabei laufen die Rallen erst eine kurze Strecke über das Wasser um dann aufzufliegen. Der Flug wirkt wegen ihrer lang herab hängenden Beine schwerfällig. Und doch sind einige Teichhühner Teilzieher, sie weichen vor den Unbilden des Winters aus und ziehen auf eisfreie Gewässer. Nach neuesten Beobachtungen finden solche Zugbewegungen hauptsächlich nachts statt.