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Trauerschnäpper – Ficedula hypoleuca   

Der Trauerschnäpper ist in der Gemeinde Finnentrop ein nur sehr selten brütender Vertreter der Fliegenschnäpperarten, außer dem Trauerschnäpper gibt es auf Gemeindegebiet (aber auch im Kreis Olpe) noch den etwas größeren, dabei aber häufigeren Grauschnäpper.

Trauerschnäpper-Männchen sind bei uns eigentlich „braun“, das heißt sie haben einen braunen Rücken, ebensolchen Schwanz und Kopf, hier zieht sich das Braun bis an die Wange unter das Auge. Weiße Flügelbinden sowie eine weiße Kehle und der ebenfalls weiße Bauch geben dem Vogel ein etwas „elsterhaftes“ Aussehen. Doch es gibt in Deutschland / Europa eine 2. Farbvariante der Männchen, dann sind die braunen Partien mehr oder weniger schwarz.

1969 war in Nordrhein-Westfalen erst eine Brut mit einem schwarzweißen Männchen als Brutpartner bekannt, zwischenzeitlich hat sich die Anzahl dieser eigentlich im Osten Europas beheimateten Farbvariante offensichtlich ausgebreitet. Zumindest konnten wir bisher allein auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop schon 2 Bruten mit einem schwarzweißen Männchen als Partner notieren. Eigen ist beiden Farbvarianten, dass die Männchen immer einen weißen Stirnfleck haben, dieser fehlt den ansonsten grau und braun gefärbten Weibchen.

Trauerschnäpper kommen in der Gemeinde nur in wenigen Dörfern vor, alte Bäume mit einem Angebot von natürlichen Höhlen – oder aber aufgehängte entsprechende Nisthilfen – sind dabei Voraussetzung. Regelmäßig können wir Trauerschnäpper nur in Lenhausen und Schönholthausen nachweisen.

Ihr Nest bauen Trauerschnäpper gerne in Halbhöhlen aller Art, wie schon erwähnt auch in entsprechenden Nistkästen, es werden 5 bis 7 Eier gelegt. Die Brutzeit liegt in Mai und Juni, die Brutdauer beträgt 12 oder 13 Tage, die  Nestlingszeit nochmals 13 bis 14 Tage. Es findet nur eine Brut im Jahr statt, bei Verlust wird ein Nachgelege getätigt, meist mit weniger Eiern.

Nach unseren Beobachtungen bestimmen die Weibchen den Nistplatz, so sang ein schwarzes Männchen in Lenhausen sehr intensiv an einem Nistkasten. Das Weibchen inspizierte diesen, verschwand aber nach 2 Tagen in Richtung Schloß in den dortigen Baumbestand, hier fand dann auch die erfolgreiche Brut statt.

Fliegenschnäpper sind Wartenjäger, die als Flugartisten vorbeifliegende Insekten mit hörbarem Schnabelknappen aus der Luft fangen, sogar Tagfalter mit ihrem unberechenbaren Zickzackflug entgehen ihnen nicht. Weiter lesen sie im Rüttelflug Insekten von Wänden und Rinde ab. Ihre Beute schlagen sie gegen eine Unterlage, bis Beine und Flügel abgebrochen sind, die noch übrig bleibenden harten Chitinteile werden mitgefressen und später als Gewölle wieder ausgewürgt.