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Türkentaube – Streptopelia decaocto 

Die Türkentaube ist mit 28 Zentimetern Körperlänge deutlich kleiner als die Ringeltaube (40 cm), aber durch ihr sandfarbenes Gefieder, das schmale schwarze Band im Nacken und ihre rötlichen Augen ist sie bei uns unverwechselbar. Diese Taubenart ist nur in der Nähe des Menschen anzutreffen, so finden wir sie auch in einigen Dörfern der Gemeinde Finnentrop, außerhalb von Siedlung oder Dorf kommt sie nicht vor. Weibchen und Männchen sehen absolut gleich aus, man kann die Geschlechter lediglich am Verhalten unterscheiden (Balz).

Vom Balkan kommend, hat sich diese Taubenart seit 1930 kontinuierlich nach Westeuropa ausgebreitet. 1961 erreichte sie den Kreis Olpe. Einige Jahre später, es dürfte 1972 gewesen sein, brütete sie auch in der Gemeinde Finnentrop. Heute ist sie noch in einigen größeren Dörfern anzutreffen, doch ihr Hoch der ersten Besiedlungsjahre ist wohl überschritten, die harten Winter bei uns scheinen der Türkentaube zuzusetzen.

Ihr Flug ist schnell und reißend, dabei werden die Flügelschläge ruckartig ausgeführt. Dort wo die Türkentaube lebt, fällt bald der Balzflug des Taubers (so nennt man die männliche Taube bei allen Taubenarten) auf. Während der Balz, die sich durchaus fast das ganze Jahr abspielen kann, steigt er mit klatschendem Flügelschlag hoch, um mit breit gefächertem Schwanz wieder herab zu gleiten. Dabei ertönt häufig ein nasal klingendes „chwi“, während der eigentliche Balzgesang ein sich immer wiederholendes „kuh-kuh-ku“ ist, die Betonung liegt dabei auf der Mittelsilbe.

Da die Rufreihen schon in der Morgendämmerung beginnen, fühlt sich mancher Zeitgenosse von dieser Taubenart um seinen Schlaf gebracht. Wie schon oben erwähnt, fühlt sich die Türkentaube nur in der Nähe des Menschen wohl, sie brütet auch in unmittelbarer Nähe menschlicher Bauwerke. Vor allem dort, wo noch offene Hühnerhaltung betrieben wird, ist sie zu Hause. Türkentauben ernähren sich von allen möglichen Sämereien, an Futterstellen für Hausgeflügel tauchen sie regelmäßig auf. Da aber auch in der Gemeinde Finnentrop die Geflügelhaltung auf dem Rückzug ist, wird auch die Türkentaube wieder aus einigen Orten verschwinden. Im Winter findet sie sich durchaus auch an Vogelfütterungen ein.

Die Tauben bauen gerne in Koniferen oder anderen Nadelbäumen ihr nur aus Reisig bestehendes, dünnes Nest. Wie bei allen Taubenarten besteht auch bei ihnen ein Gelege aus 2 weißen Eiern. Diese werden 14 Tage bebrütet, die Nestlinge bleiben bis zu 3 Wochen im Nest, es finden bis zu drei Jahresbruten statt. Die flüggen Jungtauben ziehen bald fort um sich ein eigenes Revier zu suchen.