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Waldbaumläufer – Certhia familiaris 

Der Waldbaumläufer ist in der Gemeinde Finnentrop (ebenso auf Kreisgebiet) ein zerstreut vorkommender Brutvogel, seine Vorkommen beschränken sich vor allem auf ältere Fichtenwälder. Auch Buchenwald wird vereinzelt besiedelt, wenn in der Nachbarschaft Fichte vorkommt, das Innere des Fichtenwaldes wird eindeutig dem Außenbereich vorgezogen. Sein Vetter, der Gartenbaumläufer, bevorzugt grobrindige Baumarten und scheut auch menschlichen Siedlungsbereich nicht.

Mit einer Größe von 12½ Zentimetern sind Baumläufer eigentlich recht kleine Vögel. Der Waldbaumläufer hat dunkelbraunes, rindenfarbiges Gefieder mit feiner Fleckung der Oberseite (das ist eines der wenigen Körpermerkmale, an denen man beide Arten trennen kann, der Gartenbaumläufer ist auf der Oberseite gestrichelt). Beide Arten besitzen einen deutlichen Stützschwanz, ähnlich dem der Spechte. Die Unterseite des Waldbaumläufers ist reinweiß, ein langer, gebogener und sehr feiner Schnabel rundet das Bild ab.

Der Forstmann weiß diese Vögel zu schätzen, sind sie doch unermüdlich mit der Beschaffung von Nahrung für sich und 2x im Jahr für ihre Brut beschäftigt. Diese Nahrung wird an und in der Rinde gesucht und besteht aus Insekten und Spinnentieren, dabei wird so mancher Forstschädling aufgespürt und verzehrt. Der Schnabel ist mit einer Pinzette vergleichbar, in jede Ritze kommt der Vogel damit, kein noch sich so gut versteckendes Beutetier entgeht ihm. Rinde aufhämmern, wie es Spechte vermögen, kann ein Baumläufer nicht.

Bei der Nahrungssuche fliegen Baumläufer einen Baum immer im unteren Bereich an und suchen ihn systematisch bis in den Kronenbereich ab. Kopfunter stammabwärts laufen wie der Kleiber, das können sie nicht.

Vor allem zur Brutzeit sind die feinen „srriie“, „sirrr“ oder „ssitjzu“-Rufe zu vernehmen, aber nur wenn man nahe genug an den Vögeln ist. Ihr Nest legen Waldbaumläufer gerne hinter sich weit genug ablösender Rinde eines Baumes an, in aufgeräumten Waldungen ohne Totholz finden sie solche aber nicht mehr, dann wird auch schon mal in der Verkleidung einer Kanzel das aus feinen Fichtenreisern und Rindenstückchen bestehende Nest errichtet. Ausgepolstert wird es mit feinen Federn und Haaren, es wird nur vom Weibchen in bis zu zwei Wochen dauernder Arbeit gebaut. Viele der Nester werden von Freßfeinden gefunden und ausgeraubt, wir haben öfters das Eichhörnchen als Täter beobachtet. Geht alles gut, schlüpfen nach 14 Tagen aus den 5 bis 7 Eiern die Jungen, erbrütet hat sie Weibchen wiederum alleine, es wurde aber vom Männchen in dieser Zeit mit Nahrung versorgt.

Nach 16 bis 18 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest und versorgen sich bald selber. Die Altvögel beginnen mit einer 2. Brut. Beim Verlust der Brut wird ein Nachgelege getätigt, meist enthält es 1 oder 2 Eier weniger.