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Weißstorch – Ciconia ciconia 

Der Weißstorch ist als Zugvogel mehr oder weniger regelmäßig auch Gast in oder zumindest über der Gemeinde Finnentrop. Die meisten Beobachtungen werden zur Zugzeit der Stelzvögel im Frühjahr und Herbst gemacht, jedoch tauchen vereinzelt auch mal außerhalb dieser Zeitkorridore Weißstörche bei uns auf. Meist sind es dann Einzeltiere, während aber durchaus auch mal mehrere Exemplare auftauchen können. So waren es im September 2010 einmal sogar 9 Vögel, die in Finnentrop auf einem Kirchendach nächtigten. Manchmal rasten die Vögel auch einige Tage und suchen hier nach Nahrung. Brutvögel waren sie auch in früherer Zeit bei uns wohl nie.

Dass Weißstörche schneller auffallen als vielleicht andere Vogelarten liegt allein schon an ihrer Körpergröße von gut einem Meter und einer Flügelspannweite von 2,2 Metern. Ihr Körper ist komplett weiß, nur die Schwungfedern der Flügel sind schwarz. Hinzu kommt bei Altvögeln ein langer roter Schnabel und ebenso gefärbte Beine. Sind Schnabel und Beine aber bräunlich, handelt es sich um einen Jungvogel desselben Jahres.

Manchmal kann man bei im Herbst rastenden Weißstörchen Weiß an den Beinen erkennen. Das beruht darauf, dass sich die Vögel bei großer Hitze die Beine bekalken, sie spritzen ihre Exkremente darüber. Das dient der Abkühlung, die Verdunstungskälte erleichtert ihnen das Leben. Vögel können ja nicht schwitzen sondern erleichtern sich hechelnd über den Schnabel Kühlung. Nur deshalb sehen die Beine mancher Störche wie getüncht aus. Wenn ein Storch ruht oder nächtigt, zieht er stets ein Bein an den Körper und legt den Schnabel in das Halsgefieder.

Hin und wieder kann man rastende Weißstörche auf Wiesen, Weiden oder einem Acker auch bei der Nahrungssuche beobachten. Bedächtig, ja geradezu majestätisch schreiten sie dahin. Würmer, Frösche, Heuschrecken und große Insekten, vor allem aber Mäuse werden von ihnen erbeutet.

Die europäischen Weißstörche ziehen entweder über Gibraltar oder über den Bosporus in ihr afrikanisches Winterquartier, sie umgehen dabei stets das Mittelmeer sondern ziehen über die beiden Landengen. Welche Route die über uns ziehenden Weißstörche nehmen vermögen wir nicht zu sagen, wahrscheinlich ist aber die Strecke über Gibraltar – sofern sie überhaupt so weit ziehen. Durch die immer mehr werdenden „Storchenfarmen“ (hier werden kranke und verletzte Vögel wieder aufgepäppelt und gepflegt)  gibt es immer mehr Weißstörche die nicht mehr ziehen. Sie haben sich so an die Pflege und vor allem Versorgung durch den Menschen gewöhnt, dass sie ganzjährig hier bleiben, unserer Meinung nach keine gute Entwicklung.