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Wintergoldhähnchen – Regulus regulus 

Das Wintergoldhähnchen ist in der Gemeinde Finnentrop ein weit verbreiteter Jahresvogel. Alle Nadelholzbestände, aber auch Mischwald mit einem Anteil an Nadelholz sind von der Art besetzt, dieses gilt auch für nur kleine Baumgruppen. Wenn in Dörfern ein kleiner Nadelholzbestand – gleich welcher Art – steht, kann man auch dort das Wintergoldhähnchen antreffen.

Ab dem Herbst ziehen Wintergoldhähnchen, oft mit Tannenmeisen locker vergesellschaftet, auch durch Weihnachtsbaumbestände, über Friedhöfe und durch Nadelholz-Anpflanzungen. Oft erleiden die Überwinterer hohe Verluste. Neben dem Sommergoldhähnchen, welches ein strenger Zugvogel ist, ist das Wintergoldhähnchen der kleinste Singvogel Europas.

Wintergoldhähnchen zu sehen ist bedeutend schwieriger als sie zu hören. In unseren Fichtenwäldern hört man überall den sehr dünnen und hohen Ruf: „sri-sri-sri-sri“. Der Gesang ist ein sehr hohes, auf zwei Tönen immer auf- und ab wippendes “sisisisisisisisi“ und endet meist mit kurzem Schnörkel. Wer Wintergoldhähnchen sehen will, muss in die oberen Regionen der Fichten schauen. Dort suchen die geschickten Kletterer halb turnend, halb fliegend an den dünnsten Zweigen nach Insekten und Spinnen. Auch im Rüttelflug werden Kleintiere von den Zweigen abgesucht, ihren Flüssigkeitsbedarf stillen die Vogelzwerge hauptsächlich mit Morgentau. Im Winter kommen einzelne Exemplare auch an Vogelfütterungen und suchen dort auf dem Boden nach winzigen Futterteilchen.

Der Rücken des Wintergoldhähnchens ist olivgrün, die Unterseite grau. Kennzeichnend ist aber ein schwarz eingefasster, breiter gelber Scheitelstreifen, der beim Männchen noch einen orangefarbenen Farbstich hat.

Ein Goldhähnchenpaar hält zur Brutzeit fest zusammen, nachts wird eng aneinander gekuschelt, tagsüber halten sie mit ihren wispernden Kontaktrufen eine enge Verbindung. Das sehr warme Nest wird allein vom Weibchen in 1012 Tagen gebaut. Es wird unter den Ast einer Fichte in die beiderseits herunter hängenden Zweige regelrecht eingewebt. Es bietet später Platz für die 7 bis 10 Jungvögel, sie schlüpfen nach einer Brutzeit von 15 Tagen. Ausfliegen tut die ganze Bande zwischen dem 18. oder 20. Tag ihres Aufenthaltes im Nest, meist machen die Altvögel dann noch eine 2. Jahresbrut.