An vielen Orten in der Gemeinde Finnentrop können wir den Gemeinen Goldstern finden, teilweise bildet er recht beachtliche, lockere Bestände. Wir finden diese bis 30 Zentimeter hoch wachsende Blume an den Ufern von Bächen ebenso wie an Bigge und Lenne, im Gebüsch und in Gebüschsäumen, im lichten Laubwald, selbst am Rand einer Weide bei Fehrenbracht steht das Liliengewächs, dort ebenso im Halbschatten wie an den meisten Wuchsorten. Der Standort bei Fehrenbracht ist etwas verwunderlich, da in der Literatur als Anforderung an den Boden steht: Am liebsten auf Kalk.
Mitte März beginnt der Goldstern seine Blüten zu öffnen, bis weit in den Mai hinein können wir die unscheinbare Pflanze bewundern. Diese Unscheinbarkeit bewahrt ihn wahrscheinlich vor dem Zugriff von „Spatenbotanikern“, „das Blümchen gibt im Garten ja nichts her“. Denn dass eine Pflanze gesetzlich geschützt ist, hat sie noch nie vor dem Zugriff uneinsichtiger Zeitgenossen bewahrt.
Wie bei allen Liliengewächsen schiebt sich auch der Gemeine Goldstern aus einer Zwiebel ans Tageslicht empor. Je Blütenstängel ist es nur ein Blatt, es ist zwischen 5 und 10 Millimeter breit und an seiner Spitze kapuzenförmig eingerollt. Der Stängel selber ist kahl, lediglich dort wo er sich zu wenigen Blüten verzweigt, befinden sich noch zwei Hochblättchen. Blütenstängel wie auch die Blätter sind von blassem Grün, in schönem Kontrast dazu steht das Gelb der bis zu 15 Millimeter langen und immer 6 zählenden Blütenblätter. Sie sind sternförmig angeordnet und haben einen feinen grünen Rand.
Für den Gemeinen Goldstern interessieren sich viele verschiedene Insekten und sichern so seine Bestäubung. Wenn die ihn umgebenden Pflanzen ihm langsam das Licht nehmen, verschwindet er um im nächsten Frühjahr als einer der ersten Frühlingsboten wieder zu erscheinen.