Die zweijährige Große Klette ist in der Gemeinde Finnentrop zerstreut verbreitet. Wir finden sie vor allem an Wegen und an lichten, hellen Waldrändern. Mit einer Wuchshöhe zwischen 70 Zentimetern und 2 Metern ist die Pflanze nicht zu übersehen. Sie zählt zu der Familie der Korbblütengewächse.
Die Blütezeit der Großen Klette ist im Juli und August.
Die Pflanze schöpft ihre Kraft aus einer starken Pfahlwurzel. Diese enthält schwefelhaltige Stoffe, Schleime und ein ätherisches Öl. Die Wurzel wurde im Mittelalter als Gemüse zubereitet. Heute findet sie noch Verwendung in der Kosmetik, aus ihr wird das Klettenwurzelöl hergestellt.
Der starke und leicht kantige Stängel ist behaart und steht weitgehend aufrecht. Im frühen Stadium wirken die Blätter als ob sie geschädigt wären. Wenn sie jedoch ausgewachsen sind, haben die Grundblätter manchmal eine Länge von einem halben Meter und sie sind lang-oval bis fast dreieckig. Auffallend ist, dass der Hauptblattnerv außermittig verläuft.
Die Blüten sind 3 bis 4½ Zentimeter große Körbchen mit vielen purpurnen Röhrenblüten. Die eigentlichen Blütenstängel sind lang, 6 bis 8 Zentimeter haben wir gemessen. Die häkchenförmigen Hüllblätter sind wenigstens so lang wie die Blüten. Sie besitzen im Gegensatz zur Filzigen Klette (Arctium tomentosum) keine spinnwebenartige Oberfläche zwischen den Häkchen.
Die Häkchen der Hüllblatter dienen letztendlich der Ausbringung des Samens. Mit ihnen haken sich zur Reifezeit die leicht abzulösenden Körbchen vor allem in Tierfellen fest und werden so weit verschleppt. Auch bei unachtsamen Spaziergängern hängen sie schnell an der Kleidung.
Dass diese „Widerhaken“ auch Vögeln gefährlich werden können, zeigt Bild 6. Ein Mönchsgrasmücken-Männchen hat sich – vielleicht auf der Suche nach Insekten – an verschiedenen Körbchen verfangen und ist elend verendet. Deutlich kann man die unzähligen Häkchen sehen, die den Vogel vor allem am Flügel gefangen halten und letztendlich seinen Tod verursacht haben. Wir fanden den schon leicht verwesenden Körper in einer Großen Klette am Weg oberhalb der Hohen Ley bei Heggen. Dort wachsen besonders große Exemplare der Pflanze.