Die in der Gemeinde Finnentrop weit verbreitete Moschus-Malve wird 60, ausnahmsweise auch 70 Zentimeter hoch. Da ihre Stängel meist weit verzweigt sind, erreicht manche Pflanze beachtliche Ausmaße. Wir haben bisher nur diesen einen Vertreter aus der Familie der Malven-Gewächse in der Natur festgestellt.
Diese schöne Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Anfangs kam sie wohl als Zierpflanze in unsere Breiten. Doch sie schaffte es (ähnlich wie das Schneeglöckchen) mit Hilfe des Menschen (über Gartenabfälle) aber auch durch ihren Samen in die Natur zu gelangen. Die Pflanze wird durch Insekten bestäubt, es kommt aber auch Selbstbestäubung vor. Im 16. und wohl auch noch im 17. Jahrhundert erlangte die Moschus-Malve große Beachtung als Heilpflanze. Wegen ihres hohen Gehaltes an Schleim wurde sie gegen Husten und Geschwulste in der damaligen Medizin verwendet.
Stellenweise bildet die Moschus-Malve recht große Bestände. Durch ihre ausgesprochene Blühfreudigkeit kann man von etwa Mitte Juni (vereinzelt auch schon zu Anfang Juni) bis in den September hinein ihre schönen Blüten bewundern. Die Blüten, sie stehen in den Blattachseln, sind rosafarben, mit feinen dunklen Adern. Sie erreichen eine Ausdehnung bis 6 Zentimeter. Diese Blüten, aber auch eine verwelkende Pflanze, verströmen einen leichten Moschusgeruch. Mit einem gut funktionierenden Riechorgan kann man dieses leicht feststellen.
Die Kronblätter der Blüten sind tief eingebuchtet und unregelmäßig gezackt. Die äußeren Kelchblätter sind von lanzettlicher Form und nur halb so lang wie der Blüten-Kelch. Sie sind fein behaart.
Wie schon oben erwähnt, ist der Stängel meistens vielfach verzweigt, auch er ist behaart. Besonders die oberen Blätter der Moschus-Malve sind tief eingekerbt, sie wirken dadurch handförmig, mit einer 3er bis 7er Teilung. Diese einzelnen Abschnitte sind wiederum in schmale Zipfel unterteilt und entsprechend geformt. Weiter unten sind die Blätter weniger geteilt, die Einkerbungen gehen nur noch bis etwa zur Hälfte der Blattlänge.
Die Moschus-Malve fühlt sich an vielen Standorten wohl, aber sie ist ausgesprochen wärmeliebend. Oft steht sie an Weg- und Straßenrändern, an Böschungen und am Rand von trockenen Wiesen.