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Schlaf-Mohn – Papaver somniferum 

Nur an ganz wenigen Orten in der Gemeinde Finnentrop haben wir den schönen Verwandten des häufigen Klatsch-Mohns (Papaver rhoeas) gefunden. Schlaf-Mohn kann zur Herstellung der Droge Opium genutzt werden und darf deshalb in vielen EU-Staaten nicht angebaut werden. Auch in Deutschland ist der Anbau von Schlaf-Mohn grundsätzlich genehmigungspflichtig. Selbst Privatpersonen dürfen diese Mohnart auch nicht auf kleinsten Flächen (Garten) ohne eine Genehmigung anpflanzen. Aber woher kommen die jeweils wenigen vorgefundenen Pflanzen? Mohnsamen wird ja beispielsweise öfters Futtermischungen für Vögel beigemischt. Doch genug der strengen Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes.

Schlaf-Mohn ist eine einjährige krautige Pflanze, die bis zu Meter hoch werden kann. Der kräftige runde Stängel trägt nur wenige Laubblätter und ist meistens nicht verzweigt. Die Blätter werden 10 bis 12 Zentimeter lang und sind tief eingekerbt.

Die großen Blüten können einen Durchmesser von 10 Zentimeter erreichen. Ihre Blütenkronblätter sind schön gefärbt. Die Farbe variiert zwischen einem Weißton, seltener einem Rot bis hin zum häufigen Lila. Am Blütengrund befindet sich stets eine dunkle Zeichnung. Schlaf-Mohn blüht zwischen Juni und August.

Die schöne Blume wird nach unseren Beobachtungen sehr häufig von Insekten aufgesucht und durch diese erfolgt auch die Bestäubung. Durch den regen Insektenbesuch ist die Schlaf-Mohnblüte bald bestäubt, danach wirft sie ihre Blütenkronblätter ab.

Die sich bald entwickelnden Kapselfrüchte sind ebenfalls sehr groß, sie können bis zu 8 Zentimeter lang werden. Die Kapselfrüchte enthalten jede für sich zahlreiche Samen.

Diese Samen werden aber bei industriellem Anbau zur Herstellung von Öl oder zur späteren Beimischung in verschiedene Lebensmittel genutzt (z.B. Mohn-Brötchen). Die Schlaf-Mohn-Pflanze ist insgesamt giftig.

Die ursprüngliche Herkunft des Schlaf-Mohns ist bis heute nicht ganz geklärt. Vermutlich ist seine eigentliche Heimat der Mittelmeerraum, vielleicht auch Vorderasien. Mittlerweile ist die Pflanze aber in ganz Europa eingebürgert.