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Märzenbecher – Leucojum vernum 

Märzenbecher, sie heißen botanisch richtig eigentlich Frühlingsknotenblume, blühen von Februar bis in den April hinein. Schon unter der Schneedecke schieben sie in Jahren mit einem langen Winter ihre Blütenstängel nach oben, wenn dann der Schnee verschwindet leuchten an ihren Wuchsorten überall weiße Blüten.

Aus einer kräftigen Zwiebel mit langen, dünnen Wurzeln, nimmt die zu den Amaryllisgewächsen zählende Blume ihre Kraft. Wenn der Stängel sich aus der Zwiebel durch das Erdreich schiebt, wird er durch eine häutige Blattscheide geschützt bis er seine volle Größe erreicht hat. An der voll ausgebildeten Blume ist diese Scheide noch zu erkennen, sie überragt die Blüte um 3 bis 4 Zentimeter. Märzenbecher können je nach Standort eine Höhe von 30 Zentimetern erreichen, meistens ist nur eine Blüte an jedem Stängel, seltener sind es zwei. 

Die Blüte selber ist eine besondere Schönheit der Natur. Aus 6 Blütenblättern, den Perigonblättchen, wird eine hängende und glockenförmige Blüte gebildet. Die Spitzen der ansonsten schneeweißen Blättchen sind mit einem gelbgrünen Tropfen versehen.

Märzenbecher sind durch das Gesetz streng geschützt, sie stehen unter Naturschutz. Doch das bewahrt sie ebenso wenig vor der Gier der Menschen wie die Tatsache, dass alle Pflanzenteile giftig sind. Bis heute werden immer wieder Pflanzen ausgegraben, um sie in Hausgärten zu schaffen. Dabei gibt es in Gärtnereien kultivierte Märzenbecher zu kaufen, sie sind von ihren wilden Artgenossen nicht zu unterscheiden.

Gerade in der Gemeinde Finnentrop gibt es durch die Vorhandensein von mitteldevonischen Kalken im Zuge der „Attendorner-Elsper-Kalkdoppelmulde“ optimale Voraussetzungen für den diese Böden liebenden Märzenbecher: Nährstoffreich, lehmig und kalkhaltig sollen sie sein.

Da ist es auch nicht verwunderlich, dass es auf Gemeindegebiet (auch heute noch) einige kleine und größere Bestände des Märzenbechers gibt, hier ist die Gemeinde Finnentrop führend im Kreis Olpe. Bei den kleineren Beständen sind es manchmal nur wenige Pflanzen die zur Blüte kommen, an den wenigen großen Wuchsorten geht ihre Anzahl auch mal in die Tausende.

Die Vorkommen stehen in Auen- und Schluchtwald, in feuchtem Laubwald und an seinen Rändern sowie im Gebüsch. Die ehemaligen Wuchsorte in feuchten Wiesen sind schon seit langem durch „Spatenbotaniker“ geplündert und damit für immer vernichtet worden. Eine weitere Gefahr für den Märzenbecher ist die Aufforstung seiner Lebensräume mit Fichten oder Weihnachtsbaumkulturen.