Ein weiterer „Neophyt“ ist der Riesen-Bärenklau, auch er hat seinen Siegeszug ebenso wie das Drüsige Springkraut und der Japan-Staudenknöterich durch die Republik fortgesetzt, doch die Gemeinde Finnentrop ist für diesen Einwanderer kein gutes Pflaster. Intensive Bekämpfungsmaßnahmen seitens der Gemeinde und ihrer Mitarbeiter haben diesen Neophyt offenbar unter Kontrolle gebracht, jegliche Neuerscheinungen werden sofort bekämpft. Leider handeln nicht viele Kommunen im Kreis so, unseres Wissens nach ist nur noch die Stadt Attendorn so aktiv, auch hier sie mit Erfolg.
Herkulesstaude oder Kaukasischer Bärenklau wird die bis zu 3½ Meter! groß werdende Pflanze auch genannt. Beim Riesen-Bärenklau handelt es sich um eine verwilderte, stellenweise aber auch bewußt eingebürgerte Zierpflanze, deren ehemalige Heimat der Kaukasus ist. Auch über den Kreis Olpe hat sie sich in den letzten Jahrzehnten weitgehend flächendeckend ausgebreitet, mal sind es nur Einzelexemplare, oft aber auch größere Vorkommen.
Die erblühte Pflanze hat zweifelsohne auch etwas Schönes an sich, doch wer um ihre Gefährlichkeit weiß sieht darüber hinweg. Der Riesen-Bärenklau ist normalerweise zweijährig, im ersten Jahr erscheint nur ein Blattkranz über der Erde, er kommt aus der rübenförmigen Hauptwurzel. Erst im zweiten Jahr entwickelt sich die Pflanze zu ihrer vollen Größe.
Wird sie dann „gestört“ (beispielsweise abgeschnitten) ohne die Hauptwurzel mit zu entfernen, stellt sie sich auf mehrjähriges Wachstum um. Das geht nach unseren Beobachtungen so lange, bis sie einmal blüht und aussamt. Entsprechend der Anzahl der Blüten sind die länglichen Samen unzählig, offenbar können sie mehrere Jahre im Boden überdauern. Der Riesen-Bärenklau kann sich jahrelang ruhig verhalten, nur wenige Exemplare stehen dann an Wegen oder Straßenrändern. Aus einem unbekannten Anlass wuchern aber plötzlich unzählige Pflanzen empor und bilden schnell einen undurchdringlichen Bestand, heimische Gewächse haben gegen diesen alles beschattenden „Riesen“ keine Chance.
Ein kräftiger, grüner und meist purpurfarben gefleckter Hauptstamm bildet den Grundstock, er kann durchaus armdick werden. Die großen und tief gezackten Blätter werden bis zu 2 Meter lang. Die Dolden, es sind meist mehrere, erreichen einen Durchmesser bis zu 50 Zentimeter und tragen unzählige Blüten. Sie geben viel Nektar ab, so dass auf ihnen Bienen, Wespen, Schwebfliegen und andere nektarsuchende Insekten in großer Anzahl zu beobachten sind. Wegen des immensen Nektarreichtums waren zu Beginn des Auftauchens dieser Pflanze die Imker auch sehr von ihr angetan und haben wohl auch manches Exemplar in ihren Garten geholt. Die Blühzeit des Riesen-Bärenklau beginnt im Juni – Juli und kann bis in den September gehen.
Außer dem Schaden den sie der Natur zufügt, beherbergt die Pflanze noch eine weitere Gefahr in sich. Ihr Saft ist in Verbindung mit Sonneneinwirkung stark hautschädigend, es gibt dann verbrennungsähnliche Entzündungen. Gerade für Kinder, sollten sie mit der Pflanze in Berührung kommen, wird das eine sehr schmerzhafte Erfahrung, aber auch Erwachsene sind in einem solchen Fall davon betroffen.
Sollten sie also solche einen „Riesen“ entfernen wollen, bekleiden sie sich komplett mit schützender Kleidung und Handschuhen, es ist notwendig.