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Schwalbenwurz – Vincetoxicum hirundinaria 

Aus der Familie der Hundswurzgewächse stammt die in der Gemeinde Finnentrop nur an wenigen Wuchsorten vorkommende Schwalbenwurz, sie ist der einzige heimische Vertreter der Seidenpflanzengewächse, diese kommen vor allem in den Tropen vor. Bei uns wächst sie auf kalkhaltigen Böden, so an Kalkfelsen – soweit nur ein wenig Boden zur Verfügung steht, in Steinschutthalden oder auf Felsrasen. Die Pflanze gilt als Bodenfestiger.

Die von Mai / Juni bis in den August hinein blühende Schwalbenwurz, manchmal wird sie auch Weiße Schwalbenwurz genannt, ist eine mehrjährige Staude die eine Wuchshöhe zwischen 30 und 110 Zentimeter hat, die meisten Exemplare bei uns sind eher im mittleren Bereich der Größenscala zu finden.

Ihre gegenständig (sich gegenüber stehend) angeordneten Laubblätter sind länglich und an der Basis (am Stängel) von herzförmiger Form. Die Färbung jeden Blattes ist interessanterweise unterschiedlich: Die Oberseite ist bläulichgrün und dunkel, die Unterseite bedeutend heller.

Der Stängel selber ist rund und unverzweigt. In den oberen Blattachseln stehen auf kurzen Stängeln in kleinen Trauben die gelblich-weißen Blüten. Sie sind gleichmäßig 5-zipfelig, tief gespalten, ihre Größe beträgt etwa 6 – 7 Millimeter.

Die tiefen Spalten der Blüten haben einen wirksamen Sinn, in ihnen verfangen sich leicht umherlaufende Insekten mit ihren Füßen und nehmen bei ihren Befreiungsaktionen gezwungenermaßen Blütenstaub auf. Das Prinzip ist so wirksam, dass gefangene Mücken in diesen Klemmkörpern so fest hängen, dass sie sich nicht mehr befreien können und dort sterben. Doch meistens besuchen größere Fliegenarten (z.B. Schmeißfliegen) die stark riechenden Blüten. Wegen ihres Prinzips die Bestäubung zu sichern, ist die Schwalbenwurz eine sogenannte Klemmfallenblume.

Die Schwalbenwurz ist in allen Pflanzenteilen stark giftig. Das Gift ist ein Glykosid-Gemisch, welches als Vincetoxin bezeichnet wird. Schafe (auch Rinder?) meiden die Pflanze, wie wir in einem Naturschutzgebiet bei Heggen beobachten konnten.