Die Weiße Taubnessel kommt unserer Beobachtung nach regelmäßig in der Gemeinde Finnentrop vor. Diese bis zu 60 Zentimeter hoch wachsende Pflanze ist mehrjährig und zählt zu den Lippenblütengewächsen. Sie wächst von Mai bis in den Oktober hinein.
Der Stängel ist vierkantig, die Blätter stehen sich gekreuzt gegenüber, sie sind denen der Brennessel nicht unähnlich. Dadurch hat man der Weißen Taubnessel ebenso wie der Roten, der Gefleckten und der Goldnessel den deutschen Namensteil „Nessel“ gegeben. Doch die ganze Gattung hat keine Brennhaare, sie sind mit der Brennessel auch nicht nahe verwandt.
Die Weiße Taubnessel ist an verschiedenen, stickstoffhaltigen Wuchsorten als häufig zu bezeichnen. Sie ist ein typischer Kulturbegleiter und kommt am Rand von Äckern, auf Schuttplätzen, an Wegen und an Gräben vor. Die Pflanze blüht frühestens im 2. Jahr. Ihre Ausbreitung geschieht über Ausläufer, die winterhart sind. Sie bilden im nächsten Jahr die Blütensprosse.
Die ihr den Namen gebenden Weißen Blüten sind anfangs leicht gelblich. Sie stehen quirlförmig zu 6 bis 10 in den Blattachseln. Die Blüte besteht aus Ober- und Unterlippe. Die Oberlippe ist dicht behaart und gewölbt. Die Unterlippe ist dreiteilig mit schmalen Seitenlappen. Auf ihr landen die anfliegenden Insekten um an den Nektar in der Kelchröhre zu gelangen, dabei bestäuben sie die Blüte.
Ebenso wie die anderen Mitglieder ihrer Gattung (siehe oben) ist die Weiße Taubnessel eine wichtige Nahrungsquelle für Honigbienen und Hummeln. Sie decken sich an ihr mit Pollen und Nektar ein. Bei der Nektarsuche sind die Hummeln aber den Bienen leicht überlegen, sie kommen mit ihrem langen Rüssel wohl eher an den tiefer liegenden Nektar.