Schon Ende März, meist aber erst im April, der Huflattich hat gerade seine Blüte beendet, tauchen auch in der Gemeinde Finnentrop an vielen Orten weiße Blütenteppiche auf. Es sind die aus 6 bis 8 Perigonblättchen gebildeten und bis zu 4 Zentimeter im Durchmesser messenden Blüten des Busch-Windröschens.
Diese mehrjährige und bis zu 20 Zentimeter hoch werdende Blume gehört mit zu den Ersten im Jahresablauf. Das Busch-Windröschen nutzt ebenso wie andere frühblühende Pflanzen die günstigen Lichtverhältnisse vor dem Blattaustrieb der Bäume. Dort wo es vorkommt, ist es allgegenwärtig. Manchmal sind es einzelne Blütenstände, meist aber ganze Teppiche – aus vielen Einzelpflanzen gebildet.
Besonders in unserer Gemeinde kommt an vielen Standorten zusammen mit dem Busch-Windröschen eine zweite Anemonen-Art vor, das Gelbe Windröschen. Es hat kleinere und rein gelbe Blüten, sie erreichen gerade mal eine Größe von 2 Zentimeter. Die Blattform der eigentlichen Blätter der Blume lassen sofort auf die enge Verwandtschaft der beiden Arten schließen. Das Gelbe Windröschen wächst allerdings nur auf kalkhaltigem Boden, das schränkt seine Vorkommen stark ein.
Die zu den Hahnenfußgewächsen zählenden Blumen entwickeln in ihren Blüten ein Überangebot an Pollen, von dem sich Insekten ernähren. Diese Insekten wiederum bestäuben dabei zwangsläufig ihren Nahrungsspender, bei diesem entwickeln sich kurze Zeit später kleine Nussfrüchte. Sie haben ein Anhängsel, das sogenannte Elaiosom, welches Lock- und Nährstoffe enthält. Es dient vielen Ameisen mit als erste Nahrung. Die Ameisen sorgen letztendlich für eine effektive Verbreitung der Früchte und setzen somit den Grundstock für eine neue Generation Windröschen.
Der Aufbau sowie der gesamte Lebenszyklus beider bei uns wachsenden Windröschen-Arten ist sehr ähnlich, bei ihnen findet fast die gesamte Aktivität des Pflanzendaseins im Frühjahr statt. Gehen wir zum Busch-Windröschen, es zeigt alle Bestimmungsmerkmale (außer der Blütenfarbe) für beide Arten. Sie blühen gemeinsam ab Ende März, Anfang April bis in den Mai hinein. Das Busch-Windröschen trägt auf längerem Stängel jeweils eine Blüte (sehr selten auch 2), die innen reinweiß erscheint. Wenn sie geschlossen ist, erkennt man außen auf den Blütenblättern einen feinen rötlichen Schimmer.
3 Stängelblätter sind hand- oder fingerförmig geteilt und dabei tief eingeschnitten. Öfters findet man in einem Bestand aber auch die unregelmäßig geteilten Grundblätter ohne Blütenstängel. Da Windröschen mehrjährig sind, kommen sie vielleicht im nächsten Jahr zur Blüte.
Ihre Kraft nehmen die Blumen aus einem langen, waagerecht in der Erde kriechenden Wurzelstock, aus ihm schiebt sich dann im Frühjahr der Spross über den Erdboden.