Die Wegwarte, auch Gemeine oder Gewöhnliche Wegwarte genannt, ist in der Gemeinde Finnentrop verbreitet, wird aber meistens wohl übersehen. Sie wächst vor allem auf Schuttflächen, Ödland und an Straßenrändern. Zunehmend taucht sie auch dort auf, wo nach Straßenarbeiten (Böschungen, Kreisel) Samen zur Begrünung ausgebracht wurde, offenbar nehmen verschiedene Firmen auch den Samen dieses Korbblütengewächses mit in das Aussaatmaterial.
Als Staude wächst die Wegwarte aus einer starken Wurzel bis zu 1½ Meter empor. Sie blüht von Juli bis Oktober, bei Verletzungen sondert sie einen weißen Milchsaft ab.
Der Pflanzenstängel ist stark verästelt. Die Blüten sind 3 bis 4 Zentimeter groß, sie bestehen ausschließlich aus Zungenblüten und sind blau. Die Blütenkörbchen öffnen sich am frühen Morgen und schließen sich gegen Mittag wieder, bei bedecktem Himmel kann sich das etwas nach hinten verschieben.
Die Grundblätter der Wegwarte sind fiederspaltig, die Stängelblätter lanzettlich, dabei glattrandig bis ganz leicht gezähnt.
Die geröstete Wurzel der schönen Pflanze wird seit dem 18. Jahrhundert als Kaffeeersatz verwendet. Während der letzten Jahre des zweiten Weltkrieges und auch danach gab es immer Zichorienkaffee. Heute wird die Wegwarte immer noch kommerziell genutzt. Eine Unterart von ihr, Wurzelzichori genannt, liefert Inulin als Stärkeersatz in Diabetikernahrung – aus Chicoree und Radicchio wird schmackhafter Salat hergestellt.