Der Verbreitungsschwerpunkt der Grünen Nieswurz im Kreis Olpe liegt in der Gemeinde Finnentrop. Das unter Botanikern weithin bekannte Vorkommen ist in Westfalens Flora doch wohl in dieser Ballung einmalig und läuft in der Fachliteratur unter der Bezeichnung „Weringhauser Vorkommen“. Es ist eine unter absolutem Schutz stehende botanische Kostbarkeit, bei der es gilt ihre Wuchsorte vor jeglichen Veränderungen zu bewahren, hier hat die Gemeinde Finnentrop eine große Verantwortung. Dort wo die Grüne Nieswurz wächst, stehen meist noch andere botanische Kostbarkeiten, manchmal sind es verschiedene Orchideen, Schlüsselblumen, Aronstab und Seidelbast.
Das Hauptvorkommen liegt hauptsächlich um Weringhausen, geht aber bis Bamenohl, erstreckt sich auch hinunter ins Frettertal sowie stellenweise sogar über die Höhe bis ins Melbecketal. Direkt in Weringhausen reicht die Pflanze vereinzelt bis an die Hausgärten heran. Sie liebt etwas feuchten und mulmigen Boden, aber diesen bitte auf Kalk.
An der Grünen Nieswurz ist alles unauffällig und unscheinbar grün, das unterscheidet sie deutlich von ihrer Verwandten, der Schwarzen Nieswurz, auch einfach Christrose genannt. Sie ist eine bekannte Gartenpflanze und öffnet ihre weißen Blüten oft schon, wenn am Ende des Winters noch etwas Schnee liegt.
Wie schon erwähnt sind alle Teile der Pflanze grün, ihre Wuchshöhe kann an besonders optimalem Standort 50 Zentimeter erreichen, normalerweise wird sie aber nur zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch. Manchmal ist der Wuchs sehr stängelreich, jeder von ihnen trägt 2 oder 3 Blüten, selten mehr. Die einzelnen Blätter entspringen mit langem Stängel direkt aus dem Wurzelstock und sind sehr tief und stark gezähnt, 7 bis 13 einzelne Abschnitte kann ein Blatt haben.
An der Pflanze überwintert nichts über dem Boden, die Blätter schieben sich schon unter dem Schnee aus dem Wurzelstock und von Februar / März bis in den Mai hinein sind die Blüten zu sehen.
Eine Einzelblüte ist becherförmig und recht groß, sie misst 4 bis 5 Zentimeter im Durchmesser. Die Blüten werden von verschiedenen Bienen bestäubt und die spätere Verbreitung des Samens erledigen diverse Ameisen.
Alles an der Grünen Nieswurz ist giftig, besonders der Wurzelstock ist hier zu nennen. Bei der oben erwähnten Christrose wird aus ihm das Herzgift Helleborin zu medizinischen Zwecken gewonnen. Doch auch die Grüne Nieswurz bewirkt schon beim Genuss von Blättern starkes Erbrechen und wirkt dabei wie ein starkes Abführmittel.
Aus ihrem sehr starken Wurzelstock holt sich die Grüne Nieswurz die erforderliche Kraft, um in einer kalten – und für die meisten anderen Blumen noch unwirklichen Zeit – ihre Blüten zu öffnen.