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Manns-Knabenkraut – Orchis mascula 

Lichter Laub- oder Laubmischwald, mittelalter Buchenwald, Saumgehölze, kleine Gehölzinseln in der Feldflur (Knäppchen) sowie Kalk-Halbtrockenrasen sind die Wuchsorte des Manns-Knabenkrautes in der Gemeinde Finnentrop. Alle uns bekannten Vorkommen dieser Orchideenart befinden sich auf Kalk.

Die Blütezeit von Orchis mascula erstreckt sich über den ganzen Mai bis Mitte Juni, damit erblüht sie in unserer Heimat als 1. Orchideenart.

In der direkten Nachbarschaft des Manns-Knabenkrautes wachsen noch folgende Orchideenarten (in wechselnder Besetzung): Bleiches Waldvögelein, Breitblättrige Ständelwurz, Fliegen-Ragwurz, Großes Zweiblatt und Schmallippige Ständelwurz.

Das Manns-Knabenkraut bildet als einzige der Orchideenarten mit gefleckten Blättern (manchmal sind seine Blätter aber auch gänzlich ohne Flecken) eine Winterrosette aus, diese erscheint schon im Herbst oder im Frühwinter, sie ist winterhart. Nach dem Abtauen des Schnee’s sind die Rosetten oft in großer Anzahl vorzufinden. Doch nicht aus allen sprießt dann auch ein Blütenstand, viele der Rosetten gehören zu Jungpflanzen, die erst im nächsten Jahr zur Blüte kommen werden.

Ein kräftiger, runder und meistens rot-violett überlaufener, vereinzelt bis zu 50 Zentimeter hoch werdender Stängel trägt an den zur Blüte kommenden Exemplaren den Blütenstand. Die ist von zylindrischer Form, bis zu 15 Zentimeter lang und trägt locker oder dicht angeordnete Blüten. Wir haben den Eindruck, dass auf trockenen und mageren Standorten die gesamte Pflanze einschließlich ihrer Blütenstände zierlicher ausfällt.

Die Einzelblüten variieren stark in ihrer Farbe. Am häufigsten trifft man purpurrote Blüten an, das Spektrum reicht aber über hellrote Blüten bis (selten) hin zu Weiß, solche sind dann ohne jegliche Zeichnung auf der Blütenlippe.

Gerade das Manns-Knabenkraut unterliegt wegen seiner auffälligen Blütenstände auch heute noch der Raubgräberei, die Menschen holen sie sich gerne in ihre Gärten. Dass alle Orchideen streng geschützt sind, wissen viele gar nicht mal, selbst in Naturschutzgebieten finden wir immer wieder solche Grabungslöcher.