Die Nestwurz, in manchen Büchern auch „Vogelnestwurz“ genannt ist in der Gemeinde Finnentrop regelmäßig anzutreffen. Ihre Wuchsorte befinden sich in lichtem Fichtenwald, an Wald- und Fahrradweg und regelmäßig im Buchenwald. Buchenwälder gelten als die eigentliche Heimat der Nestwurz.
Neottia nidus-avis blüht von Ende Mai bis Ende Juni.
An ihren Wuchsorten kommen (in wechselnder Besetzung) folgende weitere Orchideenarten vor: Bleiches Waldvögelein, Breitblättrige Ständelwurz, Großes Zweiblatt, Grünliche Waldhyazinthe, Mannsknabenkraut und Schmallippige Ständelwurz.
Die Nestwurz ist eine Orchideenart, die immer in enger Lebensgemeinschaft mit Bodenpilzen verbunden bleibt, von ihnen bezieht sie auch ihre Nährstoffe. Um auch als erwachsene Pflanze diese Nahrungsgrundlage aufrecht zu erhalten, besitzt sie ein stark verzweigtes, unterirdisches Wurzelgeflecht (Rhizom), welches die Kontaktfläche zu den Pilzen bildet.
Bis zu 40 Zentimeter hoch werden an manchem Wuchsort die Exemplare der Nestwurz, vereinzelt kommt es dabei zu regelrechter „Büschelbildung“. Es sind meist kräftige Pflanzen und sie tragen eine lange und dichte Blütenähre. Die gesamte Pflanze ist braun bis gelblich-braun, völlig ohne Grün.
Neottia nidus-avis ist in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens auf dem Rückzug, man bringt es mit dem immer weiter fortschreitenden Verschwinden der Buchenwälder in Verbindung.
Eine Besonderheit der Nestwurz ist es, dass ihre Fruchtstände vom Vorjahr regelmäßig vertrocknet an ihrem Wuchsort stehen, dieses kommt bei keiner anderen heimischen Orchideenart so regelmäßig vor. Teilweise kann man sogar nach 2 Jahren diese ehemaligen Ständel finden.
Die Nestwurz wird öfters mit Sommerwurzarten (Orobanche-Arten) verwechselt.