Die Schlehe, auch Schwarzdorn genannt, kommt auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop häufig vor, sie wächst eigentlich überall wo der Mensch sie lässt. Die bis zu 3, manchmal auch 4 Meter hoch wachsenden Sträucher sind vor allem im Frühjahr vor ihrem Laubaustritt eine wahre Augenweide in der bis dahin noch trostlos wirkenden Landschaft.
Manchmal hat die aus mehreren Stämmen empor wachsende Schlehe geradezu das Aussehen eines Baumes, meistens überwiegt aber der Charakter eines Busches. Dort wo sie eine Hecke bildet oder in einer solchen steht, bietet sie zahlreichen Tierarten Schutz und Nistgelegenheit. Mit unterirdisch verlaufenden Wurzelsprossen und Kriechwurzeln kann sie sich innerhalb weniger Jahre ein großes Areal erobern.
Die Zweige der Schlehe sind mit zahlreichen Dornen besetzt, das Durchdringen einer Schlehenhecke ist praktisch unmöglich. Dem Naturschutz bereiten Schlehenbestände oft große Probleme, da sie immer wieder an unerwünschten Orten wie in Kalktrockenrasen auftauchen und dann wegen der Unterdrückung anderer Pflanzenarten aufwendig bekämpft werden müssen.
Wie schon erwähnt, erscheinen die reinweißen Blüten dieses sommergrünen Busches ab April vor dem Laubaustritt einzeln an den Kurztrieben, dieses aber in großer Anzahl. Von weitem wirkt ein blühender Schlehenbusch wie ein großes weißes Gebilde. Die nach Mandeln duftenden Blüten messen bis zu 1½ Zentimeter im Durchmesser, sie sind in der ansonsten noch blütenarmen Natur eine der ersten wichtigen Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten.
Die bis 5 Zentimeter lang werdenden Laubblätter sind mattgrün und länglich eiförmig, meist stehen sie büschelweise am Zweig. Da das Holz der Schlehe sehr hart ist, wird es bevorzugt zur Herstellung von Spazierstöcken genutzt.
Die Blüten geben reichlich Nektar ab, ein hoher Prozentsatz von ihnen wird befruchtet. Die sich daraus entwickelnden Steinfrüchte haben einen Durchmesser von 10 bis 15 Millimeter. Sie sind von schwarzblauer Färbung und weißlich bereift, den Winter über bleiben sie am Strauch. Das Fruchtfleisch ist grün und schmeckt herbsauer, es zieht einem anfangs bei Genuss förmlich den Mund zusammen. Innen in der Frucht sitzt ein Kern, der sich nicht vom Fruchtfleisch löst.
Erst nach Frosteinwirkung sind die Früchte schmackhaft, sie enthalten dann viel Vitamin C und werden auch heute noch oft zu Säften und Marmeladen verarbeitet, ferner werden aus ihnen Liköre und Schnäpse hergestellt.