Die Gruppe der Sandlaufkäfer umfasst in Europa 8 Arten. In der Gemeinde Finnentrop haben wir bisher nur eine Art festgestellt, den Feld-Sandlaufkäfer. Er scheint hier allerdings häufig zu sein, denn wir haben ihn schon an verschiedenen Orten in größerer Anzahl angetroffen. Speziell diese Art lebt gerne auf Feld- und Waldwegen, besonders wenn diese frei von jeglicher Vegetation sind. Es sind aber auch vom Sonnenlicht aufgewärmte Waldränder ohne Pflanzenschicht, auf denen wir die Käfer finden können.
Diese Laufkäfer können ausgezeichnet laufen und sehen. Unter den Laufkäfern sollen sie sogar die Schnellsten sein. Sie fallen meist durch ihr besonderes Verhalten auf. Schon bei einer Annäherung von einigen Metern fliegen sie (wegen der vermeintlichen Gefahr) auf, um dann nach kurzer Strecke wieder zu landen. Obwohl ihre Flügeldecken ein leuchtendes Grün zeigen, sind sie nach ihrer Landung nur schwer wieder zu entdecken. Um wie viel schwieriger sind da erst Fotos!?
Die Käfer sind nicht gerade groß. Ihre Körperlänge beträgt (ohne Beine gemessen) zwischen 10 und 16 Millimeter. Hinzu kommen 6 lange Beine und 2 nicht ganz kurze Fühler. Alle Sandlaufkäfer haben große Augen, die ihnen ausgezeichnetes Sehen ermöglichen.
Unsere Art ist wie schon erwähnt oberseits meistens leuchtend grün. Auf den Flügeldecken befinden sich paarig rahmfarbene Flecken, sie variieren manchmal in ihrer Anzahl. Die Unterseite ist metallisch blau oder violett.
Die Beine sind kupferrot oder dunkellila gezeichnet, zu den Füßen hin geht die Färbung in ein Grün über.
Nachdem wir mit ihren kräftigen Kiefern (Mandibeln) Bekanntschaft gemacht haben, fassen wir diese Käfer nicht mehr an. Sie durchdringen mit diesen mit Leichtigkeit die menschliche Haut und das ist sehr schmerzhaft.
Laut Literatur erscheinen Feld-Sandlaufkäfer im April und sind dann bis in den Oktober präsent. Aber in 2011 haben wir schon mehrere Tiere am 20. März bei Fehrenbracht beobachtet.
Die Käfer überwintern. Die Weibchen legen nach erfolgter Paarung die Eier an einer besonnten Stelle nur wenige Millimeter tief in den Boden. Die daraus schlüpfenden Larven graben sich bis zu 40 (50?) Zentimeter tief senkrecht in den Boden eine Röhre und leben dann in ihr. An ihrem Eingang lauern sie auf vorbeikommende Raupen und andere Insektenlarven. Sie ziehen die Beute in die Tiefe der Wohnröhre und saugen sie dann aus. Die Reste der Mahlzeit befördern sie wieder nach draußen. Die Larven sind ebenso räuberisch wie die Käfer selber. Auch diese überwältigen alles was sie fassen können, vor allem Spinnen und Insekten.
Die Larve kann mehrmals überwintern, ehe sie im Herbst nach erfolgter Umwandlung als Käfer die Röhre verlässt.
Wie alle Sandlaufkäfer ist auch der heimische vom Gesetz streng geschützt, trotzdem nehmen seine Zahlen in Europa ab. Wir wollen froh sein, dass er in der Gemeinde Finnentrop noch regelmäßig und häufig vorkommt.